Griechische Moderne
Designhotel Ammos auf Kreta
Chania, der zweitgrößte Ort auf der Insel Kreta, zeichnet sich durch eine pittoreske Altstadt und zahlreiche sandige Badebuchten aus. An einer solchen liegt auch das Boutiquehotel „Ammos“. Seit seiner Renovierung punktet es nicht nur mit seiner schönen Lage, sondern auch mit einem teilweise überraschenden Interior.
Die kleine Ferienanlage wurde Mitte der Neunzigerjahre vom aktuellen Besitzer Nikos Tsepetis und seinen Eltern errichtet. Bereits ein Jahrzehnt später verspürte Tsepetis junior das Bedürfnis, seinem Hotel eine ganz neue Identität zu verleihen.
Mit der Planung des Umbaus beauftragte er die griechische Architektin Elisa Manola, die bei ihren Projekten häufig eine moderne Ästhetik mit lokalen und kulturellen Elementen verschmelzen lässt. Auch das Hotel Ammos auf der Insel Kreta trägt ihre Handschrift: Die strahlend weißen Gebäude sind landestypisch gestaltet und von schlichten, klaren Linien geprägt, während das Interior an einigen Stellen wie eine Designgalerie anmutet.
Marmorwand und bunte Stühle
Hinter der Hotelrezeption verläuft eine geschwungene Wand aus Marmor, die eine vertikale Lamellenstruktur aufweist. Diese Gesteinsart stammt vom Pentelikon-Berg in der Nähe von Athen und wurde auch für den Bau der Athener Akropolis verwendet. Die hinter der Wand liegenden Gemeinschaftsräume sind mit einer Sammlung unterschiedlicher Möbel ausgestattet, darunter skulpturale Stühle und Entwürfe von namhaften Designer*innen wie Cini Boeri, Pierre Yovanovitch, Studiomama oder Odd Matter.
Lokale Handwerkskunst
In den 33 Hotelzimmern, die auf verschiedene Häuser auf dem Gelände verteilt sind, erzeugt die sparsame, aber komfortable Einrichtung eine einladende und entspannte Atmosphäre. Eine persönliche Note gab die Architektin Elisa Manola den Räumen zudem durch handgefertigte Accessoires und Objekte von lokalen Künstler*innen und Handwerksbetrieben. In den Badezimmern harmonieren Fliesen der DIN-Kollektion von Konstantin Grcic für Mutina mit der Farbe der Armaturen.
Unangetastet ließen die Architektin und der Bauherr die zahlreichen Direktzugänge und unverbauten Ausblicke zur malerisch gelegenen Badebucht, die dem Hotel auch seinen Namen gab: „Ammos“ ist das griechische Wort für Sand.