Inspiration

Rigolettos Wohnzimmer

Bühnenbild von Pierre Yovanovitch am Theater Basel

30.01.2023

Als Pierre Yovanovitch von dem renommierten Regisseur Vincent Huguet gefragt wurde, ob er das Bühnenbild für seine Inszenierung von Giuseppe Verdis Rigoletto am Theater Basel entwerfen wolle, erfüllte sich für den französischen Gestalter ein Lebenstraum. Privat ist Yovanovitch nämlich ein wahrer Musikenthusiast, der sich vor allem leidenschaftlich für die Oper begeistert.

Bewegliches Bühnenbild
Mit einem modernen und zugleich auf die tragische Handlung bezogenen Bühnenbild hat der Interiordesigner eine flexible Leinwand für die psychologisch komplexen Vorgänge der Oper geschaffen. „Ich habe ein bewegliches Bühnenbild entworfen, das im Laufe der Erfüllung von Rigolettos Fluch allmählich Gestalt annehmen kann. Es wurde als ein reduziertes Set konzipiert, damit die Figuren so viel Platz einnehmen können, wie sie brauchen. Die Bühnenausstattung symbolisiert auch das schnelle Vergehen der Zeit und vor allem das, was wir mit unserem Leben gemacht haben – und was es mit uns gemacht hat“, erklärt Yovanovitch.

Bögen und Farben
Dem tragischen Verlauf der Oper entsprechend, besteht das Bühnenbild aus einer Reihe von hintereinander angeordneten, gebogenen Wänden, die sich mit fortschreitender Handlung nach und nach um die Figuren herum zusammenziehen. So unterstreicht die Bewegung die sich zuspitzende Dramatik der Oper und schafft für jede Szene eine andere Perspektive. Die kräftigen, rot, blau und weiß leuchtenden Farben, in denen die gewölbten Wände erstrahlen, rahmen zudem die unterschiedlichen Charaktere ein und verdichten ihre Gefühle.

Gestalterische Querverweise
Yovanovitch ließ sich jedoch nicht nur von der erzählten Geschichte, sondern auch von seinen eigenen Arbeiten inspirieren: So erinnern die gebogenen Wände an die häufig geschwungenen Sofas des Designers. Und auch die gerundete Treppe im Bühnenbild ist ein charakteristisches Element, das sich in verschiedenen innenarchitektonischen Projekten Yovanovitchs wiederfindet. Die Oper – und mit ihr das eindrucksvolle Bühnenbild – ist noch bis zum 21. Juni 2023 im Theater Basel zu sehen. ns

pierreyovanovitch.com
theater-basel.ch

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