Haus-Reform in Eisleben
Atelier ST setzte das neue Lutherarchiv in die Hülle eines historischen Gebäudes

Partner: Gira
Die älteste deutsche Gedenkstätte, die einer Einzelperson gewidmet ist, befindet sich in Eisleben. Bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde hier im Geburtshaus Martin Luthers ein Museum für die Pilger des Reformators eröffnet. Im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert und erweitert, hat das Leipziger Architekturbüro Atelier ST nun ein denkmalgeschütztes Nachbargebäude in das neue Lutherarchiv umgewandelt.
Mit dem Projekt gelang Silvia Schellenberg-Thaut und Sebastian Thaut der Spagat, die Anforderungen von Bauherren und Denkmalpflege in Einklang zu bringen: Während letztere auf den Erhalt des bestehenden Gebäudes pochte, das in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Geburtshaus Martin Luthers und der Taufkirche steht, sah die Stiftung Luthergedenkstätte die Notwendigkeit für einen Neubau mit ausreichend Platz für Archiv- und Veranstaltungsräume. Dem Entwurf des Architektenpaares nach, wird das Gebäudeinnere komplett entkernt und durch eine homogene Stahlbetonkonstruktion ersetzt. Durch diese Verschmelzung von Neu und Alt soll ein neues Ganzes entstehen.
Das neue Ganze
Der größte sichtbare Einschnitt in den historischen Bau findet auf der Seite des sogenannten Schöpfungsgartens statt. Hier zeigt sich die Absicht der Architekten, zusätzlichen Raum zu gewinnen und den Haupteingang auf die Gartenseite zu verlagern. Aus diesem Grund verlängern sie die beiden Außenecken der Rückseite zu den Eckpunkten des ehemaligen Treppenhausanbaus und passen das Satteldach den tiefgezogenen Steildächern des Ortes an. Die neue Fassade versehen sie mit einer verglasten Eingangstür und zusätzlichen Fensteröffnungen, die Bezüge zum Garten, der Taufkirche und dem Lutherensemble herstellen.
Das Gebäudeinnere ist von einer Großzügigkeit geprägt, die von Außen kaum ersichtlich ist: Über drei Etagen verteilt sich eine Nutzfläche von insgesamt 290 Quadratmetern. Das Erdgeschoss bleibt den öffentlichen Bereichen vorbehalten. An der Stelle des ehemaligen Anbaus erstreckt sich über zwei Geschosse ein Foyer, das an Seminarräume grenzt. Eine offene Treppe führt zur Bibliothek und den Depoträumen in der ersten Etage und dem darüber gelegenen Archiv im Dachgeschoss.
Klare Gegensätze
In allen Räumen setzten die Architekten auf eine protestantische Kargheit, die weder kalt noch ungemütlich ist. Raue Ortbetonflächen kontrastieren dabei mit warmem Eichenholz, das für Türen, Fenster und Handläufe verwendet wurde. Schwarze Tische und Eiermann-Stühle sowie schlichte metallene Aktenregale von Horgers unterstreichen den puristischen Eindruck. Bei der Elektroinstallation fiel die Wahl auf den Klassiker S-Color von Gira. Die Schalter der Serie werden durch die geometrischen Grundformen Quadrat und Kreis charakterisiert und fügen sich zurückhaltend in die Räume ein. Ihre architektonisch betonte Formensprache wird dezent mit den zeitlosen schwarzen Fenstergriffen und Türdrückern von Hewi ergänzt.
FOTOGRAFIE Simon Menges
Simon Menges

Gira
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