Ins rechte Licht gerückt
Medienfassade erleuchtet nachhaltige Landstromanlage am Port of Kiel
Partner: TRILUX
Das Hamburger Büro Team Licht hat für den Neubau der Landstromanlage im Hafen Kiel eine spektakuläre Medienfassade geschaffen, die nachhaltig und gestalterisch Zeichen in exponierter Hafenlage setzt. Die maßgeschneiderte Digitallichttechnik mit 13.000 LED-Lichtpunkten realisierte TRILUX in Zusammenarbeit mit der Carl Stahl ARC GmbH.
Das Projekt ist in vielfacher Hinsicht bedeutsam. Zum einen dient die am Ostsee-Kai gelegene neue Landstromanlage dazu, Luftschadstoff- und Lärmemissionen zu vermeiden: Kreuzfahrt- und Fährschiffe können während des Aufenthalts im Hafen ihre Dieselmotoren abschalten und werden aus der Anlage mit umweltfreundlichem Strom aus regenerativen Energien versorgt. Künftig sollen im Rahmen des Kieler Blue Port-Konzeptes rund 60 Prozent des Strombedarfs der anlaufenden Fähr- und Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt drei solcher Landstromanlagen gedeckt werden. Um diesen Nachhaltigkeitsaspekt zu kommunizieren, wurde der Neubau, der sowohl von der See als auch vom Land weithin sichtbar ist, mit einer Besonderheit versehen: Zwei Fronten des Trafogebäudes ließ das verantwortliche Büro BSP Architekten mit einem 310 Quadratmeter großen, interaktiven Mediascreen ausstatten.
Wechselspiel von Architektur und Beleuchtung
Schon die Form des Gebäudes mutet durch die abgerundeten Ecken technoid an. Hinter einer mit diversen Lochungen ausgestatteten Metallfassade, die speziell für das Projekt entwickelt wurde, ist die rund 13.000 LED-Punkte umfassende Lichtinstallation angebracht. Dank ebenfalls maßgeschneiderter, smarter TRILUX Lichttechnik können sowohl animierte Schriften und Bilder, als auch komplexe Filmsequenzen dynamisch eingespielt werden. Der Stromverbrauch für die Lichtinstallation wird über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des angrenzenden und bereits bestehenden Landgangs gedeckt.
Innovative Markenidentität
Die Grundbeleuchtung der Medienfassade orientiert sich am Lichtkonzept der Stadt Kiel. Eine der wichtigsten Aufgaben ist jedoch die Stärkung der Markenidentität des Port of Kiel, dessen animiertes Logo die einfahrenden Schiffe begrüßt. Nutzt ein Kreuzfahrtriese die Anlage zur Stromversorgung, so zeigt die Multimedia-Fassade beispielsweise als Dashboard zentrale Daten an: Visualisierungen zum Ladezustand, die Menge des bezogenen Landstroms und die dadurch eingesparte Menge CO2. So soll das Thema Nachhaltigkeit sichtbarer und stärker in die Öffentlichkeit getragen werden. Darüber hinaus werden auch externe Inhalte eingespielt. Animationen sind für das System kein Problem: Der vernetzte Multimedia-Screen kann künstlerisch hochwertige Designs ebenso abspielen wie kleinere Videospiele: Für eine Runde „Port Pong“ etwa ist die interaktive Vorhangfassade bestens geeignet.
Hochpräzise Steuerbarkeit
Die einzelnen Lichtpunkte wurden mit TRILUX DMX vernetzt und an eine Cloud angebunden, sodass sich die Medienfassade komfortabel über das Internet bedienen und überwachen lässt. Jeder der 13.000 LED-Lichtpunkte ist damit einzeln über das digitale Steuerprotokoll DMX, das ursprünglich aus der Bühnen- und Veranstaltungstechnik stammt, ansteuerbar. Dimmbare Tunable White LEDs ermöglichen dynamische Farbveränderungen und Helligkeitsabstufungen – und eignen sich so für die große Vielzahl von Medieninhalten.
Nahtloser Screen
Eine architektonische Besonderheit des Trafogebäudes sind die abgerundeten Gebäudeecken, die TRILUX bewusst in die Konzeption des Medienscreens einbezogen hat. Damit der Screen dabei nicht wie ein „aufgesetzter“ Rahmen wirkt, dünnen sich die LED-Module in den Randbereichen langsam aus und schaffen so eine harmonische Verbindung zwischen Screen und Gebäude. Die Multimediafassade läuft also nahtlos und ohne Bruchkante über zwei Gebäudefronten.
„Interaktive Multimedia-Screens gewinnen im Außenbereich zunehmend an Bedeutung, beispielsweise zur aufmerksamkeitsstarken Fassadengestaltung von Parkhäusern oder Lagerhallen im Logistik-Bereich“, so Karsten Müller, Geschäftsführer TRILUX Lighting Solutions GmbH und Director Architectural. „Dank unserer Sonderleuchtenkompetenz, starker Partner, zahlreicher Referenzanwendungen und vieler ‚schlüsselfertiger‘ Komponenten lassen sich individuelle Projekte wie am Port of Kiel innerhalb kürzester Zeit passgenau umsetzen“.
FOTOGRAFIE Markus Bollen, Bergisch Gladbach
Markus Bollen, Bergisch Gladbach