Im Schatten der Pinien
Naturverbundenes Hotel-Interior in Kroatien

Als Kind verbrachte die Architektin Léonie Alma Mason mehrere Familienurlaube auf der dalmatinischen Insel Hvar. Sie war beeindruckt von der unberührten Landschaft mit ihren rauen Felsen, den imposanten Pinienwäldern und der Weite des Meeres. Zwanzig Jahre später kehrte Mason an diesen Ort zurück, um dort ein Luxushotel einzurichten, das mit den Naturelementen am liebsten verschmelzen würde.
„Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt“, sagte einst der Religionsphilosoph Martin Buber. Auch die Innenarchitektin Léonie Alma Mason hatte eigentlich nicht geplant, an den Sehnsuchtsort ihrer Kindheit zurückzukehren. Nur durch einen Zufall entdeckte sie die Ausschreibung für ein Projekt auf der kroatischen Insel Hvar, auf der ein neues Luxushotel entstehen sollte. „Der ganz besondere Flair dieser Insel hat mich schon als kleines Mädchen fasziniert. Es war eine Selbstverständlichkeit, mich zu bewerben und in meinen Entwürfen meine Kindheitserinnerungen zu reflektieren“, erzählt die Französin.
Luxus und Naturnähe
Einen besonderen Stellenwert räumte Mason dabei den geografischen Gegebenheiten der dalmatinischen Insel ein. Das Interior des High-End-Hotels sollte zwar zeitgenössisch und luxuriös werden, aber dennoch seine natürliche Umgebung widerspiegeln. Diese Vision entsprach auch der des Bauherren des Maslina Resorts. Der private Investor wünschte sich eine Architektur, die der mediterranen Landschaft Tribut zollt, regionale Hersteller und Kunsthandwerker unterstützt und der Natur so nah wie möglich kommt.
Holz, Stein und bronzene Bruchkanten
Deshalb entschied sich auch der kroatische Architekt Tomislav Alujevic dazu, die Außenfassade des großen Hotelgebäudes mit vertikal ausgerichteten Holzstäben zu verkleiden, die perfekt zu den Pinienbäumen der Umgebung passen. Léonie Alma Mason setzte beim Interiordesign auf verschiedene natürliche Materialien. Aus elfenbeinfarbenen Kalksteinen der Nachbarinsel Brač ließ sie Waschbecken für jedes der insgesamt 50 Hotelzimmer anfertigen und setzte ein ganz besonderes Statement-Stück in die Hotellobby: Dort empfängt ein fünf Meter langer und 12 Tonnen schwerer Kalkstein die Gäste. Seine natürlich entstandenen Risse und Unebenheiten ließ die Französin mit Bronze auffüllen. Als Inspirationsquelle diente ihr dabei die traditionelle Kintsugi-Technik, mit der Japaner zerbrochene Keramik reparieren. „Ich mag diese Designphilosophie, die die Schönheit des Nichtperfekten unterstreicht und scheinbar Zerstörtem eine ganz besondere Note verleiht“, erklärt die Gründerin des LA.M Studios mit Sitz in Paris. Materialtechnisch setzte Léonie Alma Mason zudem auf exotisches Holz, weil es nicht nur Ästhetik und Robustheit miteinander kombiniert, sondern bei Sonnenschein auch für besonders schöne Lichtspiele sorgt.
Dunkle Farben versus Transparenz
Die Innenarchitektin ließ sich aber auch von Schattenspielen inspirieren, die sie in der kroatischen Landschaft beobachten konnte. So verwendete sie in einigen Teilen des Hotels dunkle Farbmotive als Ode an die großen Schatten, die die zahlreichen Pinienbäume werfen. Sie tauchen in Form von schwarzem Terrakotta an den Wänden und Tischen aus Lavastein auf. Als visuelle Auflockerungen, die Wärme und Eleganz ausstrahlen, entschied sich Mason für gläserne Leuchten, filigrane Raumteiler und Accessoires aus gebürstetem Messing. Weiße, fließende Vorhänge sorgen in den Gemeinschaftsbereichen und Gästezimmern für eine Extraportion Leichtigkeit und Frische.
Ein Projekt mit persönlicher Note
„Dieser Auftrag war und bleibt etwas ganz Besonderes für mich“, resümiert Léonie Alma Mason ihr aktuelles Projekt. „Es fühlte sich einfach richtig an, das Interior des Maslina Resorts im Einklang mit seiner natürlich gewachsenen Umgebung zu gestalten und Luxus durch den bewussten Umgang mit maßgefertigten, edlen Materialien zu erzeugen. Ich persönlich habe das Gefühl, dem Ort meiner Kindheitsträume etwas zurückgegeben zu haben.“
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