Patina mit Twist
Luxussanierung einer Jugendstilvilla von Jan Leithäuser in Frankfurt
Partner: Vola
Jan Leithäuser ist von einer Sichtbeton-Wohnung in eine Jugendstil-Villa gezogen. Der Innenarchitekt sanierte das architektonische Kleinod und schätzt bei der Einrichtung das Miteinander von modernen Stücken und Trouvaillen aus allen Epochen. Außerdem mit dabei: petrolblaue Wände, Kunst, Natursteinblöcke und Messingarmaturen von Vola.
Niemandsfeld 12 – an dieser Adresse in Frankfurt-Preungesheim steht das neue Zuhause des Innenarchitekten Jan Leithäuser, der hier auch arbeitet. Durch einen Zufall entdeckte er die Villa Hochschild des Architekten Karl Blattner aus dem Jahr 1912 in einer Immobilienannonce. „Mir ist das Haus quasi vor die Füße gefallen“, erzählt er. „Ich habe eigentlich gar keinen Altbau gesucht, aber dann war er plötzlich da.“ Nach einer kurzen Besichtigung war klar: Dieses Objekt – das Sommerhaus der Familie Hochschild in der 1904 gegründeten Villen Kolonie Taunus Blick – sollte es sein. Und zwar unbedingt, so dass Leithäuser beim Preis gar nicht weiter verhandelte. Zuvor wohnte der Mittvierziger mit seinem Partner und Hund Hilde im Frankfurter Nordend in einer 90 Quadratmeter großen Neubauwohnung mit viel Sichtbeton, die „sehr maskulin“ war, wie er lachend sagt.
Tabula rasa
Nun gibt es statt Sichtbeton die ganze Grandezza des Jugendstils: klassische Altbauelemente wie eine mit dekorativen Muschelkalkelementen verzierte Fassade, Holztüren und -vertäfelung, kassettierte Decken und ein imposantes Treppenhaus. Und viel mehr Platz als zuvor gibt es auch: 210 Quadratmeter, die sich auf drei Etagen verteilen. Außer im Erdgeschoss entwickelte Leithäuser den gesamten Grundriss neu: Während Entree, Wohn- und Esszimmer, Küche und Gäste-WC im Erdgeschoss untergebracht sind, befinden sich im Obergeschoss ein Schlafzimmer mit Masterbad und Ankleide, eine Bibliothek sowie ein Arbeitszimmer. Das Dachgeschoss fasst ein weiteres Arbeitszimmer – Leithäuser und sein Partner arbeiten beide ständig im Homeoffice – sowie zwei Gästezimmer und ein Bad.
Achtung, fertig, los!
Zwar ist das Haus mit einem 500 Quadratmeter großen Grundstück nicht denkmalgeschützt, weil alle Bauunterlagen im Krieg verbrannten, doch Leithäuser war es wichtig, die historischen Elemente zu erhalten. Der Innenarchitekt hat alles selbst geplant: von der Fassadenfarbe, die den Ton des Muschelkalks der Fenstergesimse aufnimmt, bis hin zum Garten mit kubischen Elementen aus kroatischem Sandstein. Und natürlich das komplette Interior samt maßgefertigter Möbeleinbauten, Messingleuchten und Sanitärelemente. Dazu kombiniert er Möbel von Herstellern wie Wittmann, Vitra und Classicon sowie Gemälde, Skulpturen und Familienerbstücke. Das Haus musste grundsaniert werden – bis auf die schützenswerten historischen Elemente wurde alles herausgerissen, so beispielsweise die veralteten Sanitärobjekte und Heizkörper. Statt des Teppichfußbodens wurde im gesamten Haus eine Fußbodenheizung installiert und überall geseiftes Eichenholzparkett in französischer Spitze verlegt.
Opulenz & Eleganz
„Das Haus ist ziemlich bunt“, sagt der Innenarchitekt, der dunkle, satte Farben mag. Deshalb arbeitet er bei diesem Projekt vorrangig mit verschiedenen Blautönen von Farrow & Ball, darunter ein schönes Petrolblau. Entwickelt hat sich das Farb- und Materialkonzept aus der Wahl eines Natursteins, den Leithäuser bei seinem Steinmetz entdeckte und in den er sich auf Anhieb verliebte: ein brasilianischer Granit in Cosmic Black mit auffälliger Maserung. Daraus wurde ein massiver Küchenblock gefertigt, der hinterfangen wird von maßgefertigten Küchenschränken mit Fronten aus geräuchertem Eichenholz und einer sich zurücknehmenden Arbeitsplatte aus Corian im selben Farbton, während die Rückwand als Überraschungsmoment verspiegelt ist. „Der Küchenblock sollte wirken, alles andere nicht“, sagt Leithäuser.
Geklotzt, nicht gekleckert
Der brasilianische Granit aus der Küche taucht auch im Masterbad auf – als luxuriöse Wandverkleidung. Wie überhaupt einige Materialien immer wieder, quasi als gestalterisches Leitmotiv anzutreffen sind, so beispielsweise der Muschelkalk der dekorativen Elemente der Fassade, der farblich vom kroatischen Kalksandstein bei den blockartigen Pflanzentrögen und Sitzgelegenheiten im Garten sowie bei den Sanitärobjekten in den Bädern aufgenommen wird. Schön ist auch das stoffliche Moment, das durch die petrolfarbenen Samtvorhänge von JAB Anstoetz ins Interior kommt.
Badewannen und Waschbecken hat Leithäuser nicht von der Stange gekauft, sondern skizziert und maßgefertigt. Dazu gesellen sich Armaturen des dänischen Herstellers Vola, in den Bädern ebenso wie in der Küche. Sie führen das Thema Messing fort, das in der Villa immer wieder aufpoppt. „Messing ist ein tolles Material, das viel Wärme verströmt“, sagt Leithäuser. Und es altert gut, insbesondere wenn es nicht mit scharfen Putzmitteln gereinigt wird, sodass im Laufe der Zeit eine schöne Patina entsteht. „Am Anfang glänzten die Armaturen stark, inzwischen sind sie schön matt“, freut er sich. Während in den Badezimmern der Villa die Wandarmaturen Vola 121X als Waschtischarmaturen, die Armatur 2471-061A in der Dusche und der an der Decke befestigte Duschkopf 060 aus der Runden Serie verbaut sind, finden sich im Gäste-WC die Standarmatur HV1 und in der Küche die Armatur KV1.
Villenkolonie reloaded
Jan Leithäuser hat die historische Architektur der Villa Hochschild um ein modernes Interior ergänzt, das auf bestehende Elemente zurückgreift – in Form von wiederkehrenden Farben und Materialien, was Ruhe ausstrahlt und elegante Opulenz. „Wir haben dieses Viertel aufgemischt“, sagt der 44-Jährige, „denn die aufwendige Sanierung des Gebäudes zog viel Aufmerksamkeit auf sich.“ Und weil die Bauherren ein offenes Haus mögen, kamen die neuen Nachbarn zu Besuch, man freundete sich an und feiert nun das ein oder andere Sommerfest im lauschigen Garten. Das Viertel verändert sich übrigens gerade rasant: Immer mehr gestaltungsaffine Frankfurter ziehen in die ehemalige Villenkolonie und bauen um. Einer der Neuankömmlinge hat Jan Leithäuser damit beauftragt, sein Haus umzugestalten – die Arbeit in der Villenkolonie ist für ihn also längst noch nicht beendet.
FOTOGRAFIE Jan Leithäuser
Jan Leithäuser
Vola
Weltweit schätzt man VOLA Armaturen wegen ihres zeitlosen Designs. Sie werden aus den hochwertigsten Materialien in Dänemark hergestellt, sind wassersparend und generationenübergreifend in Benutzung. Dank ihres Baukastensystems bieten sie eine große Vielzahl an individuellen Einsatzmöglichkeiten an.
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