Wahre Raumwunder
Im Buch Small Houses kommen kleine Häuser groß raus
Platz ist in der kleinsten Hütte: Wie Architekt*innen das Maximum aus begrenzten Flächen herausholen, veranschaulicht das Buch „Small Houses. Homes for our time“ aus dem Taschen Verlag. Der Autor Philip Jodidio zeigt anhand internationaler Beispiele, wie sich jeder Quadratmeter optimal nutzen lässt – und dank der reduzierten Fläche auch die Umwelt geschont wird.
Nicht mehr als 100 Quadratmeter sind die Häuser groß, die der Architekturjournalist Philip Jodidio in seinem Buch Small Houses. Homes for our time zusammengestellt hat. Doch sie haben es in sich: Gerade wegen des begrenzten Platzes braucht es besondere Einfälle der Architekt*innen. Wie schaffen sie geschickt Stauraum? Wie lassen sich Möbel und Einbauten mit mehr als einer Funktion versehen?
Charakterstarke Mini-Bauten
Zu den Projekten gehören sowohl Wohnhäuser in dicht besiedelten Innenstädten – wie Tokio – als auch Tiny Houses in weitgehend unberührter Natur – wie in der australischen Wildnis oder den Wäldern Kanadas. Auch ein bebautes Hausdach in Ecuador ist dabei. Es zeigt, wie Städte behutsam nachverdichtet werden können, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Denn das Bauen auf kleinem Raum hat nicht nur ästhetische Facetten, sondern ist in der Regel auch umweltschonender als größere Bauvorhaben. Die in 25 Ländern – wie Brasilien, Ungarn, Südkorea, Niederlande, USA, Japan und Australien – realisierten Projekte können Antworten bieten auf Fragen, die den Klimawandel, das Bevölkerungswachstum oder die Ressourcenknappheit betreffen. Sie geben aber auch auf gesellschaftlicher Ebene Denkanstöße zu zukunftsweisenden Lebensweisen und neuen Wohnwelten.
Internationale Vielfalt
Zu den 57 Architekt*innen, die in Small Houses ihre Visionen teilen, gehört Takeshi Hosaka. Er probiert das Leben auf begrenzter Fläche selbst aus und wohnt mitten in Tokio mit seiner Frau im Love2 House auf nur 19 Quadratmetern. Wie es sich in einem innerstädtischen Turm lebt, zeigt ein Projekt von Smaller Architects in Seoul. Das Büro konstruierte mit dem Seroro House ein modernistisches Turmhaus, in dem ein Ehepaar auf 66 Quadratmetern, verteilt auf fünf Geschosse, wohnt.
Nah der Natur
Wie ein vom Himmel gefallener Meteorit wirkt das gleichnamige Haus von Ateljé Sotamaa. Es befindet sich in einer abgelegenen Region im Osten Finnlands und ist nur zu Fuß erreichbar. Durch ein beheizbares Dachfenster können die Bewohner*innen von Meteorite in sieben Meter Höhe, gehalten von einem Netz, die Sterne betrachten. Zu den Beispielen gehört aber auch die Casa Tiny von Aranza de Ariño im mexikanischen Puerto Escondido. Wer das Leben in dem Betonbau mit den charakteristischen hölzernen Fensterläden ausprobieren möchte, kann das Haus über Airbnb buchen. Weitere spannende Entwürfe stammen von Jakub Szczęsny, Charles Pictet, Lada Hršak, BIG und Fran Silvestre. Das Buch Small Houses ist eine inspirierende Leistungsschau mit vielen Anregungen für die Praxis.
Small Houses. Homes for our time
Herausgeber: Taschen
Autor: Philip Jodidio
Hardcover, 424 Seiten, Format: 24,6 × 37,2 cm, 3,41 kg
Preis: € 60 | CHF 60
Sprachen:
Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch
Ausgabe: Englisch, Italienisch, Spanisch