Interkultureller Eklektizismus
Humberto Leons Restaurant Chifa in L.A.
Hinter dem peruanisch-chinesischen Restaurant Chifa in Los Angeles steht eine lange Familiengeschichte. Besitzer Humberto Leon, Gründer des beliebten Fashionlabels Opening Ceremony und Ex-Kreativdirektor von Kenzo, setzt gemeinsam mit seiner Schwester und ihrem Mann, der als Koch die Speisen im Lokal zubereitet, den Traum seiner Mutter Wendy fort. Wendy Leon stammt ursprünglich aus China, lebte mit ihrem peruanischen Mann einige Zeit lang in Lima und eröffnete dort bereits ein Restaurant namens Chifa – das Wort steht für die kantonesisch-peruanische Küche.
Humberto Leon tat sich für die Gestaltung der Restaurant-Neuauflage mit dem Architekten Michael Loverich zusammen, um ein Interieur zu schaffen, das wie eine Explosion von Farben und Formen wirkt. Im neuen Chifa wurde implementiert, was Leon während seiner Kindheit in chinesischen Restaurants aufschnappte: intensive Farben und eine Vielzahl an dekorativen Objekten, die im ganzen Raum verteilt wurden. Gleichzeitig ließ sich das Team vom zukunftsweisenden „Blade Runner“-Konzept von Syd Mead inspirieren.
Grün gilt in China als Glücksfarbe und ist ein wiederkehrendes Element in diesem Restaurant-Interieur: Die Wände tragen ein grünschwarzes Zebramuster von Calico Wallpaper und werden von großen Fensterflächen sowie herzförmigen Öffnungen durchbrochen. Auch der grüne Terrazzoboden wird mit rosafarbenen Herzen geschmückt. Pink- und Rosatöne werden als kontrastreiche Highlights in dem Lokal eingesetzt.
Die Stühle und Tische sind Humberto Leons erste eigene Möbelentwürfe. Das Mobiliar sollte eine verspielte Note haben, aber aus qualitativ hochwertigem Material gefertigt sein. Leons Stühle sind mit smaragdgrünem Samt bezogen und mit Messingbeinen kombiniert worden, die sich auch in den Tischen wiederfinden. Die gewellten Tischplatten zitieren die frühen Entwürfe des französischen Designers Jean Royère. Das Wellenmuster wiederholt sich im Sockel der Tische.
Die dritte dominante Farbe Gold zeigt sich auch bei der Lichtgestaltung. Die Glaspendelleuchten Futura stammen aus den Sechzigerjahren von Peill & Putzler. Die Brass-Leuchten, die wie textile Schirme anmuten, sind von der Designerin Paola Navone für Gervasoni gestaltet worden.