Lesen im Wunderland
Der Zhongshuge-Buchladen in Peking
Wie präsentiert man etwas, dessen Inhalt sich größtenteils zwischen zwei Klappen verbirgt und meist mehr textliche als visuelle Qualitäten besitzt? Man gestalte eine grandiose Traumreise, würde die chinesische Architektin Li Xiang von X+Living antworten. Für das Konzept eines Zhongshuge-Buchladens, der sich in einer Pekinger Niederlassung der Galeries Lafayette befindet, könnte es also gut sein, dass sie ihre Inspiration in einem surrealen Abenteuerroman fand. Und zwar in Lewis Carrolls Alice im Wunderland. Der Grund für die Annahme liegt in der räumlichen Staffelung der 1.110 Quadratmeter großen Innenarchitektur und den in den Wänden eingelassenen Löchern, die den Verkaufsräumen eine ungewöhnliche Tiefe verleihen und den Blick förmlich ins Innere ziehen. Sie erinnern an den Bau, in den Alice von einem Kaninchen gelockt wird. Während die Protagonistin des Kinderbuchs in einem Korridor aus Türen landet, stehen Besucher hier vor der Wahl eines Studierzimmers, eines Cafes, einem Bereich für Kunst- und Kulturaktivitäten oder einer Kinderbibliothek. Doch egal, für welchen Eingang man sich auch entscheidet, diese Bibliothek wird ganz sicher zu einem phantastischen Erlebnis. ncm
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Fotos: Wu Qingshan