Arbeiten auf dem Sonnendeck
Büroräume einer Berliner Agentur von Gustav Düsing
Arbeiten, sich austauschen und entspannen soll bei der Innovationsagentur Journey 2 Creation, kurz J2C, Hand in Hand gehen. Um diesen Ansatz in den eigenen Räumen zu leben, ließen sie von Architekt Gustav Düsing zwei insgesamt 500 Quadratmeter große Räume flexibel gestalten.
Leitmotiv für den Umbau war die Lage des Gebäudes auf dem Gelände der ehemaligen Flussbadeanstalt Berlin. Zwischen dem Rummelsburger See, einer Ausbuchtung der Spree, mit zwei unter Naturschutz stehenden Inseln auf der einen Seite und dem denkmalgeschützten Kraftwerk Klingenberg auf der anderen, vereint der Standort Naturverbundenheit und Industriegeschichte. Gustav Düsing inspirierten diese Gegensätze zu einer Installation auf der großen Dachterrasse: Aus verzinkten Rosten schuf er eine Art „dystopische Liegelandschaft“. Sie erlaubt den Nutzern einen weiten Blick über die 1,30 Meter hohe geschlossene Balustrade hinweg auf ein Panorama zwischen Natur und Industriearchitektur. Integrierte Pflanzentöpfe mit wilden Gräsern sorgen für ein naturnahes Gefühl unter freiem Himmel.
Räume flexibel nutzen
Zugänglich ist die Dachterrasse von den beiden Büro- und Eventräumen der Agentur. Sie sind jeweils etwa 250 Quadratmeter groß und fast ausschließlich durch Vorhänge und eigens entwickelte Raumtrenner unterteilt. Gustav Düsing hat dafür Edelstahlrahmen mit einem schallabsorbierenden Stoff bespannt. Sie stehen stabil auf einer dreieckigen Grundfläche. Werden sie gerade nicht gebraucht, lassen sie sich einfach zusammenschieben und an den Rand stellen. Auf diese Weise lassen sich „Raumtaschen“ abteilen, in denen die Nutzer ganz unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen: ein Meeting abhalten, Vorträgen lauschen oder konzentriert am Laptop arbeiten. Von Gustav Düsing entworfene flexible Möbel wie Sitzflächen aus Barfußrosten oder weißgraue Bänke, Tische und Stehtische in Leichtbauweise lassen sich zu Tresen oder einem Auditorium zusammenschieben und eröffnen auf diese Weise weitere Nutzungsmöglichkeiten – von privat bis repräsentativ.
Einladung zur Entspannung
Auf den ersten Blick ungewöhnlich für ein Büro muten die Loungeecken und Liegeflächen auf einer Hochebene an. „J2C ist dafür bekannt, seine Mitarbeitenden zu verwöhnen“, verrät Unternehmenssprecherin Charlotte Wiedemann. Regelmäßig werden sie von einem „Bodycoach“ massiert, es gibt Yoga- und Meditationskurse, an denen auch Kund*innen teilnehmen dürfen. Das gleiche gilt für den Community-Lunch in der offenen Büroküche.
Mit seinem Büroausbau in Berlin macht Gustav Düsing das Thema New Work architektonisch greifbar und schafft die Voraussetzungen für eine flexible Raumnutzung. Mit der ungewöhnlichen Podest-Lösung auf die Dachterrasse ermöglicht er ein naturnahes Arbeiten mitten in der Stadt und stellt einen Bezug zur Umgebung her.
FOTOGRAFIE Gustav Düsing, Mariami Kurtishvili, Johannes Förster
Gustav Düsing, Mariami Kurtishvili, Johannes Förster
| Typologie | Umbau |
| Autraggeber | Journey 2 Creation |
| Architekt | Gustav Düsing |
| Team | Mariami Kurtishvili |
| Standort | Berlin-Rummelsburg |
| Fläche | 500 qm |
| Fertigstellung | 2020 |
| Material Dachinstallation: | Galvanisierter Stahl, Pflanzen |
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