Bühne für junge Gründer
Aspekt Office gestaltet Agenturräume in Frederiksberg

Nordisch mit einem japanischen Vibe: Das Kopenhagener Designstudio Aspekt Office hat die Räume einer jungen Kommunikationsagentur eingerichtet. Die beiden Auftraggeber sind erst in den Zwanzigern. Ihre Mentalität: Einfach mal machen!
Carl Kronika und Julius Gabel sind ungewöhnliche Auftraggeber. Die Kopenhagener sind nämlich erst 22 und 26 Jahre alt. Als die beiden Gründer der Kommunikationsagentur COPUS das Designstudio Aspekt Office mit dem Auftrag für eine Büroplanung kontaktierten, da war sich Hans Toft Hornemann zunächst nicht sicher, ob sie es ernst meinten. „Der Auftrag fühlte sich so groß an im Vergleich zu ihrem Alter“, sagt Hornemann, einer der beiden Partner von Aspekt Office. Schließlich seien mit so einem Projekt einige Kosten verbunden. Nicht nur ihr Honorar müsse bezahlt werden, sondern auch hochwertige Möbel und maßgefertigte Einbauten, so Hornemann. „Als wir die Räume besichtigten, war uns schnell klar, dass sie es durchaus ernst meinten“, erinnert sich der Designer lachend. Das Büro umfasst eine Etage in einem historischen Stadtpalais in Frederiksberg, der Nachbargemeinde von Kopenhagen. Aspekt Office hat für das rund 15-köpfige Agenturteam zunächst ein großes Büro, Küche, Besprechungs- und Workshopräume eingerichtet. Doch COPUS wächst und so waren bislang nicht umgebaute Teile der Etage gerade noch eine Baustelle, als baunetz i|d das Projekt kürzlich besuchte.
Arbeiten im offenen Büro
Der Grundriss der Etage legt sich wie ein Ring um einen mittigen Patio. Der wichtigste Raum ist die offene Bürofläche an der Straßenseite. Hier gibt es die meisten Arbeitsplätze, hier kommen die Teams an langen Tischen zusammen. Gegliedert ist die Fläche mit einem freistehenden Regal aus Edelstahl nach einem Entwurf von Atelier Axo aus Kopenhagen. Es teilt den Raum in zwei Hälften: Die eine Hälfte ist für gemeinsames Arbeiten und den Austausch gedacht, die andere für konzentrierte Einzelarbeit. An einer der Stirnseiten hat Aspekt Office einen wandfüllenden Schrank mit Fronten aus Eichenfurnier eingebaut. Hinter den Türen verbergen sich Schließfächer für die Mitarbeitenden von COPUS. An das große Büro schließen sich ein kleines Besprechungszimmer, die Küche mit langem Tisch und ein Workshopbereich mit Stehtisch an. Die Wände zum Patio sind voll verglast, sodass auch diese innenliegenden Flächen ausreichend mit Tageslicht versorgt sind.
Einfach mal machen
Was die Gestaltung ihrer neuen Räume angeht, hatten Carl Kronika und Julius Gabel von COPUS schon ziemlich genaue Vorstellungen, als sie Aspekt Office beauftragten. Der Stil sollte sich an zeitgenössischem nordischen Design orientieren, „mit einem japanischen Vibe“, wie Julius Gabel im Gespräch erzählt. Auch bestimmte Einrichtungsstücke wie die Schließfächer oder höhenverstellbare Tische gaben sie vor. Dennoch war der Entwurfsprozess unkompliziert. „Uns hat es viel Spaß gemacht“, sagt Hans Toft Hornemann von Aspekt Office. „Wir mögen ihre Mentalität“, so der Designer weiter. „Carl und Julius scheuen sich nicht, einfach mal zu machen.“ Für COPUS hat sich die professionelle Planung auf jeden Fall ausgezahlt, denn das Team fühlt sich wohl in den Räumen, wie Julius Gabel berichtet. Außerdem hat sich das Büro auch in der Außendarstellung bewährt. „Wenn potenzielle neue Mitarbeiter oder Kunden herkommen, dann sehen sie, dass wir hier einige Ressourcen investiert haben“, erklärt Gabel. „Das macht uns glaubwürdig. Gerade, weil wir noch so jung sind.“
FOTOGRAFIE Monica Steffensen Monica Steffensen
Studio: | Aspekt Office |
Kunde: | COPUS |
Ort: | Kopenhagen, Dänemark |
Einrichtung | |
Besprochene Möbel | &elements |
Kugelleuchten | Flos |
Revolver Stühle | HAY |
Poster | The Wrong Shop |
Clerici Lounge Stühle | Mattiazzi |
Vorhänge | ARNE AKSEL |
Vase | Tableau |
Bürostühle, Toolbox und Aluminiumvase | Vitra |
Barhocker | Aspekt Office |
Raumteiler | Atelier Axo |
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