Das Exzenterhaus in Bochum – ein Rundbunker aus dem Jahr 1942 – prägte das Stadtbild um Bahnhof und Universität, blieb jedoch lange ungenutzt. Gerhard Spangenberg setzte ihm einen transparenten Turm auf, der aussieht, als wäre er aus drei gläsernen Scheiben übereinander gestapelt worden. So gab der Berliner Architekt dem alten Betonbau einen neuen Zweck und machte ihn zu einem der höchsten Bürohochhäuser des Ruhrgebiets.
Noch heute prägen zahlreiche (teilweise unzerstörbare) Bunker das Stadt- und Landschaftsbild Europas. Einer der bekannteren ist wohl der Reichsbahnbunker Friedrichstraße in Berlin-Mitte, der – inzwischen mit Penthouse und Pool versehen – von dem Werber und Kunstsammler Christian Boros mit Familie bewohnt wird. Solche Umnutzungen und die damit verbundenen Umbauarbeiten an den brutalistischen, fensterlosen, kühlen und doch schützenswerten Betonkolossen bringen allerdings erschwerte Bedingungen für Architekten, Handwerker und Gestalter mit sich. Ein solcher Umbau erfordert schweres Gerät und zugleich Fingerspitzengefühl bis ins Detail.
Junger Bunker
Der Bochumer Rundbunker glich trotz seiner Höhe von 22 Metern eher einem überdimensionierten Sockel. Er beherbergt nun das Foyer des neu entstandenen Bürogebäudes. Dafür musste ein Eingang durch die zwei Meter dicke Außenwand in die Betontrommel geschnitten werden. Im Zentrum des Rundbaus siedelte Architekt Spangenberg die Aufzüge für die 15 neugeschaffenen Etagen an. Schmale, gebogene Spiegel an den umlaufenden Wänden sorgen für eine optische Vergrößerung der Innenfläche und betonen die futuristische Erscheinung des Interieurs. Blanke Betonwände, Grau-Anthrazit-Töne und schlichte Formen prägen die Atmosphäre.
Betonkunst
Diese rohe Ästhetik wird konsequent in den Büroräumen des neuen Turmes fortgesetzt. Bodentiefe Fenster, form- und materialreduzierte Möbel und Trennwände aus Metall und Glas bestimmen die Inneneinrichtung. Einen unerwarteten Gegensatz dazu bildet jedoch der Gastronomie- und Loungebereich, in dem Holzverkleidungen, dichte Teppiche und Polstermobiliar aus natürlichem Leder und warmen Pastelltönen eine wohnliche Atmosphäre schaffen. Hier war eine Elektroinstallation gefragt, die die Kontraste des ursprünglichen und die des neuen Gebäudeteils stilvoll aufgreift und sich gleichermaßen dezent integrieren kann.
Grau auf Grau
Aus diesem Grund kamen die variantenreichen Schalterklassiker LS 990 von Jung zum Einsatz. Während sich die alpinweiße Ausführung durch ihre flache Bauhöhe und die quadratische Form an die sachliche Einrichtung der Büroräume anpasst, sorgen hochglänzende schwarze Schalter auf den Holzvertäfelungen für Materialakzente. Eine Sonderlackierung in Grau für die Schalter des alten Gebäudeteils nimmt den Ton des Betons auf und lässt sie fast unsichtbar werden. So wird die rohe Anmutung des Bunkers nicht gestört und die unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten kunstvoll in den Vordergrund gerückt.
FOTOGRAFIE Henrik Schipper
Henrik Schipper
JUNG
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