Etwa 30 Kilometer südlich von Stuttgart – mitten im schwäbischen Satteldach-Ländle – liegt die Gemeinde Pliezhausen. Geprägt von der baden-württembergischen Gemeindeordnung, gehören architektonische Wagnisse hier eher nicht zur Tagesordnung. Umso überraschender wirkt das jüngst fertiggestellte Wohnhaus E20 von Steimle Architekten, das in seinem bürgerlichen Umfeld ein wenig an einen Meteoriten erinnert.
Als „Findling aus Beton“ bezeichnen die Planer selbst ihren Neubau, dessen 50 Zentimeter dicke Mauern aus Dämmbeton auf einer sechseckigen Grundform ruhen. „Während das kristallin geformte Haus mit seinen parallel geführten Längsseiten noch den vorhandenen baulichen Kontext aufgreift, hebt es sich durch seine spitz zulaufenden Schmalseiten deutlich von seinen Nachbargebäuden ab“, erklären die Stuttgarter Architekten.
Anschmiegsam kantig
Auf einem sanft ansteigenden Wiesengrundstück erbaut, fügt sich das monolithisch aus Beton gegossene Gebäude dennoch erstaunlich harmonisch in das ländliche Gefüge. Horizontal in die schräggestellten Fassaden gesetzte Fensterbänder eröffnen den Bewohnern weitreichende Ausblicke in die hügelige Umgebung und verleihen dem massiven Baukörper eine gewisse Leichtigkeit, die von einer bewegten Struktur der sägerauen Holzbrettschalung unterstützt wird. Über einen tiefliegenden Eingang gelangt man ins Innere.
Gefaltete Dramatik
Vom Untergeschoss auf Straßenebene – wo sich unter anderem die Garage und ein Gartenzimmer befinden – führt eine schmale Treppe direkt in den darüber liegenden Wohnbereich. Die an den Wohnraum angrenzenden Schlafräume der Kinder und Eltern mit jeweils eigenem Badezimmer strukturieren den offen gehaltenen Grundriss zwischen Koch- und Essbereich. Trapezförmig positionierte Wandflächen sowie schräge Deckenflächen lassen ein spannungsreiches Raumgefühl entstehen, dessen Dramatik durch den konsequent reduzierten Materialkanon aus glattem Sichtbeton und massivem Eichenholz noch unterstrichen wird.
Puristisch bis ins Detail
Besonders beeindruckend ist jedoch die Detailverliebtheit, die die Architekten beim Innenausbau zeigen. Vom Kücheneinbau über minimalistische Schrankmöbel bis hin zur Galerietreppe wurden alle Komponenten individuell angefertigt und aufeinander abgestimmt. Auch bei der Elektroinstallation wollten Architekten und Bauherren keine Kompromisse eingehen und entschieden sich für den Schalterklassiker LS 990 in Alpinweiß von Jung. Die eleganten Flächenschalter mit ihrem schmalen Rahmen zählen aufgrund ihres reduzierten Designs seit Jahren zu den „Architektenlieblingen“ und fügen sich harmonisch in das puristische Interieur. Ein rundum gelungenes Projekt also, in dem nichts dem Zufall überlassen wurde. Nicht nur im Kontrast zu seinem konventionellen Umfeld ist das Ergebnis überzeugend vorwärtsgewandt.
FOTOGRAFIE Brigida González
Brigida González

JUNG
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