Ein Hochhaus voller Liebhaber
Auf Zeitreise in die Details des Berliner Corbusierhaus
Partner: JUNG
Berlin ist eine horizontale Stadt. Ohne nennenswerte Erhebungen und mit einer gerne respektierten Traufhöhe von 22 Metern. Da sticht die vertikal geplante Unité d'Habitation, Typ Berlin von Le Corbusier im gutbürgerlichen Westend deutlich heraus. Auf siebzehn Geschossen mit rund 530 Wohnungen scheint sie nicht nur mehr Wohnraum als das gesamte Villenviertel zu bieten – sondern auch die bei weitem höchste Dichte an Architekturliebhabern.
Schon 1979 wurden alle Mietwohnungen im Le-Corbusier-Haus in Eigentumswohnungen umgewandelt und gelten seither als heißbegehrte Investitionsobjekte – besonders für Kreative und Akademiker. Einer von ihnen, Architekturjournalist Benedikt Hotze, hat sein 33 Quadratmeter großes Einzimmer-Apartment mit beeindruckender Konsequenz von der Berliner Architektin Kathrin Bunte in den Originalzustand rückführen lassen.
Am Ende des Tunnels
Durch lange, von Le Corbusier „Innenstraßen“ getaufte Flure gelangt man zu den einzelnen Wohnungen. Bereits hier entsteht unweigerlich der Eindruck, durch eine Art Zeittunnel zu wandeln – mit Brötchenklappe, Müllschacht und dem Modulor entsprechend geringer Deckenhöhe. Betritt man dann die Einzimmerwohnung in der vierten Innenstraße, ist der Sprung in die 1950er Jahre perfekt: Vom originalgetreuen Fußbodenbelag aus dunkelgrünem Linoleum über die mechanischen Belüftungsvorrichtungen in Küche und Bad bis hin zur rekonstruierten Trennwand mit Schiebefenster zwischen Küche und Wohn-Schlaf-Raum. Die Einrichtung ist klar, reduziert und sogar Fußleisten und Elektroinstallation wurden perfekt auf die jeweilige Wandfarbe abgestimmt.
„Zum Leben braucht der Mensch Farbe“ (Le Corbusier)
Wer Le Corbusier liebt, liebt auch sein Farbkonzept – polychromie architecturale –, das der Architekt in zwei Farbkollektionen 1931 und 1959 kreierte. Basierend auf der Wiederholung weniger Grundtöne, schuf er 43 gedämpfte und 20 kräftigere Farben, die bis heute urheberrechtlich geschützt sind. In seinem Einzimmer-Apartment entschied sich der Bauherr für das besonders intensive rouge vermillon 59, das sich auch in der Elektroinstallation von Jung wiederfindet. So scheint der exakt im selben Farbton gehaltene Schalterklassiker LS990 förmlich mit der Wand zu verschmelzen. Möglich ist dieser bemerkenswerte Effekt dank der aufwändigen Herstellungsweise: Alle Schalter werden in einem speziellen Verfahren von Hand lackiert und erhalten so eine besonders seidig matte Oberfläche.
Selbst wenn man nicht zu den Anhängern des umstrittenen Architekturvisionärs zählt, ist eine solche Konsequenz und Liebe zum Detail in der Raumgestaltung durchaus eine angenehme Abwechslung zum oftmals oberflächlich interpretierten Retrolook.
FOTOGRAFIE Henrik Schipper
Henrik Schipper
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