Projekte

Eine Bank? Eine Bank!

von Katharina Horstmann, 27.09.2010


Integrität, Kompetenz und Effizienz sind Werte, die für jedes Bankinstitut eine substanzielle Rolle spielen. Dementsprechend spiegeln diese sich auch im gängigen Auftritt der Bankhäuser wieder: gesetzte Farbgebung, solide Formen und hochwertige Materialien durchziehen die Architektur und sollen Zurückhaltung, Vertrauen und Diskretion vermitteln. Dass es auch anders geht, beweist die Sugamo Shinkin Bank im Stadtteil Tokiwadai in Tokio. Der Entwurf stammt von der französischen Architektin Emmanuelle Moureaux und bricht mit dem klassischen Erscheinungsbild von Banken: Anstatt sich auf ein traditionelles Gestaltungskonzept zu konzentrieren, besticht die neue Filiale  durch den Einsatz von Farbe und Transparenz.
 

Als Inspiration für die 750 Quadratmeter große Niederlassung diente Emmanuelle Moureaux die Natur. So holte sie diese nicht nur ins Haus, sondern interpretierte sie auch auf eine sehr grafische Weise. „Ich hasse die Anspannung und Nervosität in Banken“, erzählt die in Tokio ansässige Architektin. „Deswegen wollte ich einen Ort in der Stadt gestalten, in dem die Menschen Natur erfahren können und sich gelassen fühlen.“ Das Ergebnis ist ein zweistöckiger Neubau mit einer Fassade, die mit weißen, mit einem abstrakten Baummotiv perforierten Aluminiumplatten ummantelt ist. Hinter ihnen befindet sich ein ein Meter großer Freiraum, der die Struktur atmen lässt und Raum bietet für Pflanzen. Zurückgesetzte Fenster mit Rahmen in insgesamt 24 Farben und diversen Größen unterstreichen das frische Erscheinungsbild des Gebäudes.
 
Natur und Grafik
 
Auch in den Innenräumen der Sugamo Shinkin Bank wird das Baummotiv durch farbige Grafiken fortgeführt, die Wände, Fenster und  auch das Mobiliar verzieren. Außerdem  wurden echte Bäume und Pflanzen in das Raumensemble integriert. Sie befinden sich in drei über das Erdgeschoss und vier über die erste Etage verteilten gläsernen Innenhöfen, die für zusätzliches natürliches Licht sorgen. Im  Erdgeschoss, das als Foyer der Bank dient, stehen links vom Eingang vier Geldautomaten. Geradeaus befindet sich eine großzügige Theke, die als Kassenschalter dient sowie zwei abgesonderte Beratungsbereiche umfasst. Rechts vom Eingang, an einer großen Fensterfront zur Straße hin, ist ein Wartebereich angeordnet, dessen Bestuhlung die 24 Farben der Fassade aufgreift und einen angenehmen Kontrast zum Weiß der Wände, Decken und Möbel sowie der hell und dunkel gefärbten Holzdielen bietet.
 
Innenhöfe als Raumteiler
 
Ein kleines Treppenhaus neben dem Kassenschalter führt in die Kreditabteilung in der ersten Etage. Hier sorgen die vier Innenhöfe nicht nur für einen natürlichen Lichteinfall, sondern fungieren auch als Raumteiler. Es gibt zwei verglaste Besprechungsräume sowie offene Großraumbüros für die Angestellten. Letztere sind mit langen weißen Schreibtischen ausgestattet; als Farbtupfer dienen Bürosessel mit einer zitrusfarbenen Polsterung. Die Besprechungsräume sind weiß möbliert, so dass die Pflanzen der angrenzenden Innenhöfe gut zur Geltung kommen. Außerdem umfasst die erste Etage Sanitäranlagen sowie einen Archivraum.
 
Raum für Mitarbeiter
 
Die zweite Etage ist den Angestellten der Bank vorbehalten und beherbergt einen Archivraum, eine Küche, zwei Umkleideräume sowie eine Cafeteria. Letztere ist mit großen rechteckigen Holztischen und weißen Stühlen mit bunten Sitzpolstern ausgestattet. Hier können sich die Mitarbeiter in ihren Pausen zurückziehen, eine Tasse Kaffee oder einen Snack zu sich nehmen, durch die bunten Baumgrafiken die Aussicht genießen und – wie ihre Kunden – von einer transparenteren Zukunft träumen.
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Links

Emmanuelle Moureaux Architecture + Design

www.emmanuelle.jp

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