Fünf Räume in einem
Multifunktionaler Co-Working-Space von BABELstudio in Bilbao

Bilbaos Stadtteil Olabeaga war früher bekannt für seine Werften, Industrieanlagen und Lagerhäuser. Als diese im Laufe der Zeit aufgegeben wurden, geriet das Viertel in Vergessenheit. Seit ein paar Jahren wird die Gegend jedoch wiederentdeckt und revitalisiert. Die jüngste Belebungsmaßnahme: ein außergewöhnlicher Co-Working-Space.
Oslo Cowork, so der Name der Location, wurde vom 2011 in Bilbao gegründeten Architekturbüro BABELstudio entworfen. Der kompakte und äußerst minimalistisch gestaltete Ort ist vielseitig nutzbar. Neben seiner Funktion als Co-Working-Space dient er auch dem Architekturfotografen Erlantz Biderbost als Studio. Sein Auftrag lautete, mehrere Arbeitsplätze, einen Besprechungs- und Rückzugsbereich, eine Teeküche, ein Bad und ein großzügiges Lager in einem einzigen Raum zu integrieren – und das alles auf einer Fläche von gerade einmal 39 Quadratmetern.
Frei stehendes Zwischengeschoss
Ausschlaggebend für den Entwurfsprozess war deshalb der Gedanke, die doppelte Geschosshöhe des Raums voll auszunutzen. Dementsprechend sollte mit einer Art Zwischengeschoss der Besprechungs- und Rückzugsbereich auf eine Mezzaninebene verlegt und so von den Arbeitsplätzen auf Straßenniveau getrennt werden. Die Architekt*innen brachten das Zwischengeschoss jedoch nicht wie gewöhnlich an der Rückwand oder einer der Seitenwände des Raums an, sondern entschieden sich für eine andere Lösung: Ein frei stehender, zentral im Raum positionierter Einbau aus Holz bietet den Nutzer*innen eine höhergelegene Plattform und erhält gleichzeitig die großzügige Wirkung der doppelten Raumhöhe. Außerdem befindet sich auf der Rückseite die Teeküche und im Inneren des Volumens ist das kleine Bad integriert. Überall sind zudem praktische Aufbewahrungsmöglichkeiten untergebracht. Im vorderen Bereich des Holzkörpers liegt die Treppe, die Zugang zum Mezzanin verschafft.
Flexible Nutzung
Eingerahmt wird die multifunktionale Konstruktion von der großflächigen Fensterfront, der hohen Regalwand an der Rückseite und den langen Schreibtischen an den Seitenwänden. Die eigens für dieses Projekt angefertigten Tische lassen sich für eine flexible Nutzung des Raums einfach wegklappen. Bei Bedarf kann so Platz für Ausstellungen oder andere Veranstaltungen geschaffen werden. Unabhängig davon, bietet die obere Ebene Raum für Meetings oder dient als Rückzugsort zum konzentrierten Arbeiten und gemütlichen Entspannen. Die verglaste Fassade ist dabei so konzipiert, dass sie durch unterschiedlich breite Holzrahmen auf der oberen Ebene mehr Ausblick ermöglicht und auf Straßenniveau für ausreichend Privatsphäre sorgt. Durch die großflächige Verglasung fällt zudem viel Tageslicht in den Raum, was die Materialien und Oberflächen – wie etwa die handgefertigten, intensiv rot leuchtenden Zementfliesen am Boden, das helle Eschenholz der Einbauten oder die rohen Betonsteine an der Decke – angenehm zur Geltung bringt.
FOTOGRAFIE BABELstudio und Biderbost Photo BABELstudio und Biderbost Photo
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