Geflieste Exzentrik
Das neue Büro des kanadischen Fashion-Studios M.A.D.

Das kanadische Mode-Kreativteam von M.A.D. hat sich von Ivy Studio einen gefliesten Weißraum einrichten lassen, in dem das avantgardistische und rosa bis violett gekleidete Mobiliar sein Starpotenzial ausspielt.
Das Village im Herzen Montreals ist einer der wichtigsten LGBTQ+-Stadtteile Nordamerikas und entsprechend von einer offenen, künstlerischen und vielfältigen Kultur geprägt. Als Kreativstudio im Bereich Mode, Kunst und Design hat das M.A.D. Collectif dort im Erdgeschoss eines zweistöckigen Gebäudes eine passende Fläche für sich gefunden. Sie kann für die Zusammenarbeit in wechselnden Teams genutzt werden, aber auch als gelegentliches Fotostudio, Ausstellungsraum und Pop-up-Shop. 335 Quadratmeter bieten für die vielfältigen Nutzungen ausreichend Platz. Als herausfordernd erwies sich hingegen das Layout. In dem langen Raum mit schmaler Frontfassade erreicht das Tageslicht nur den straßenseitigen Teil der Fläche – das Team von M.A.D. musste seine Funktionsbereiche strategisch und überlegt platzieren.
Laufsteg zur Konferenz
Im vorderen Bereich finden sich öffentliche Nutzungen, nach hinten wird es privater. Von der Straße gelangen Besucher*innen direkt in eine mit einer raumumspannenden Bank und kleinen Coffee Tables ausgestattete Bar. Windfang und Erschließungskern trennen sie vom Fotostudio, das ebenfalls nahe am Fenster eingerichtet wurde. Ein schlanker Gang führt über eine Rampe (von den Mitarbeitenden „Laufsteg“ genannt) einen Meter höher zum Kernbereich, der als offener Workspace mit Schreibtischen gestaltet wurde. Der dritte und hintere Bereich bietet Ruhe und Rückzug. Die insgesamt sieben Zimmer und Zimmerchen beherbergen Konferenztisch, Einzelarbeitsplätze, Telefonboxen und Plätze für ein Mini-Meeting.
Das Potenzial der Leere
Ästhetisch vermitteln die Räume ein Gefühl von „work in progress“. Durch den großflächigen Einsatz weißer, quadratischer Fliesen wird das Büro zur monochromen Leinwand. Die spärliche Möblierung erweckt den Eindruck, dass alles bewegt, bespielt und verändert werden kann. Nur wenige Elemente – wie der massive Marmortresen, die mit Metallic-Samt bezogene Bank oder die lachsfarbenen Polycarbonat-Platten der Raummodule – setzen Akzente. Die Kombination aus radikaler Nüchternheit, industriellen Details und gewagten Materialien wirkt so unkonventionell wie futuristisch – und ist maßgeschneidert für die Markenidentität eines Modeunternehmens.
FOTOGRAFIE Alex Lesage Alex Lesage
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