Homeoffice im Baumhaus
Nachhaltiger Anbau von Alexander Symes in Australien

Als Gästezimmer und Homeoffice ließ sich eine junge Familie von dem Architekten Alexander Symes ein Passivhaus unter die Krone eines Pepper Trees bauen. Den Platz auf dem abschüssigen Grundstück südlich von Sydney nutzt das Gebäude optimal aus. Natürliche Materialien lassen das Haus mit seiner Umgebung verschmelzen.
Mehr Platz. Für viele Bauherr*innen ist der Wunsch nach zusätzlichem Raum das zentrale Thema, wenn sie sich für einen Aus- oder Umbau entscheiden. So ging es auch den Auftraggeber*innen bei Alexander Symes’ Projekt Pepper Tree Passive House. Für seine selbständige Tätigkeit benötigte der Kunde ein Homeoffice. Eine Schlafgelegenheit für Gäste sollte ebenfalls neu entstehen. Das steil abfallende Grundstück reichte dafür eigentlich nicht aus. Der Architekt löste das Problem durch einen Pfahlbau, den er mit einem V-förmigen Grundriss um einen 60 Jahre alten Pfefferbaum herum plante.
Geringer Energieverbrauch
Es war ein zentrales Anliegen der Eigentümer*innen, den Anbau günstig und so wenig energieintensiv wie möglich zu halten. Der Architekt Alexander Symes baute das Zweithaus daher komplett nach internationalem Passivhausstandard. Zusammen mit der Photovoltaikanlage ermöglicht es diese Bauweise, den Gesamtenergieverbrauch gegenüber einem konventionellen Haus um 86 Prozent zu senken. Viele der verwendeten Materialien wurden zudem recycelt.
Eins mit der Natur
Die beiden auskragenden Flügel verfügen über begrünte Dächer mit einheimischen australischen Pflanzen, die das Gebäude in die Landschaft einbinden. Sowohl innen als auch außen ist Holz das vorherrschende Material. Während für Wände und Decken in den Räumen unter anderem günstige Spanplatten zum Einsatz kamen, ist die Fassade teilweise mit der japanischen „Yakisugi“- oder „Shou Sugi Ban“-Methode bearbeitet. Dabei wird Holz durch Verkohlen konserviert und widerstandsfähiger gegen Insekten, Fäulnis, aber auch Brandschäden. Die zwischen den Gebäudeteilen befindliche Terrasse ist nicht nur ein angenehmer Aufenthaltsort im Schatten des Pfefferbaums. Sie dient auch als akustischer und optischer Puffer zur Straße. Die Bewohner*innen haben von dort aus einen direkten Blick auf den Mount Kembla, um den sich viele Legenden der australischen Ureinwohner*innen ranken.
Offene Raumabfolge
Zugänglich ist der Neubau über eine bereits existierende Terrasse, die das Pepper Tree Passive House vom Hauptwohnsitz der Familie verbindet. Innen reihen sich in einem offenen Grundriss Küche, Wohn- und Arbeitszimmer, Schlafraum und Bad aneinander. Durch Fenster und Türen werden die Innenräume mit der Terrasse und der Umgebung in Beziehung gesetzt. Die überkragende Umrahmung des Küchenfensters schafft zugleich eine Verbindung zur Natur und ein Gefühl der Geborgenheit. Küche, Regale und Wandschränke aus beschichtetem Holz lassen die Räume wie aus einem Guss erscheinen.
Das Projekt hat dem Grundstück die dringend benötigte Nutzfläche hinzugefügt, ohne es zu überbauen oder die Verbindung zur Natur zu opfern. Durch den Passivhausstandard und die recycelten Baumaterialien ist es gelungen, die Kosten sowohl für seine Errichtung als auch für den Betrieb niedrig zu halten.
FOTOGRAFIE Barton Taylor Barton Taylor
Projektname | Pepper Tree Passive House |
Entwurf | Alexander Symes Architects |
Grundstücksfläche | 617 Quadratmeter |
Wohnfläche | 60 Quadratmeter |
Fertigstellung | 2021 |
Mehr Projekte
Ein sportliches Haus
Das neue Headquarter von Spillmann Echsle für On Running

Geflieste Exzentrik
Das neue Büro des kanadischen Fashion-Studios M.A.D.

Arbeiten unter Palmen
Amsterdamer Büro mit begehbaren Möbeln von Studioninedots

Grüne Arbeitsstruktur
Co-Working-Space in Barcelona von Daniel Mòdol

Moderner Triumphbogen
Gebäudekomplex von Nikken Sekkei in Dubai

In altem Glanz
Restaurierung einer historischen Villa in der italienischen Provinz Modena

Inspirationen statt Emissionen
Nachhaltiger Büroneubau von Studio Daytrip in London

Außen Altbau, innen New Work
Berliner Juris-Dependance am Ku’damm von de Winder Architekten

Viel Platz für Veränderung
Atelier Gardens in Berlin-Tempelhof von MVRDV

Dialog mit der Stadt
Das Verwaltungszentrum Brucity in Brüssel

Bunter Community-Space
kupa Kitchen & Working Lounge von Stephanie Thatenhorst in München

Facettenreiche Bürolandschaft
Vielschichtiger Workspace von SCOPE Architekten in Dresden

Komfort an der Wall Street
Die New York Stock Exchange hat umgebaut

Büro im Bestand
Flexibler Workspace in den Berliner Wilhelm Hallen von PLY Atelier

Modulares für Mobiles
Ein Campus im Campus von Alexander Fehre

Alles unter einem Dach
Mixed-Use-Konzept in opulenter Villa von Lukas Nobili

Fünf Räume in einem
Multifunktionaler Co-Working-Space von BABELstudio in Bilbao

Wiedergeburt einer Architekturikone
Die Kreativagentur Sid Lee zieht in ein Hochhaus von I. M. Pei

Um die Spirale arbeiten
New-Work-Büro in Amsterdam von Beyond Space

Thinktank im Brauhaus
Hyperflexible Arbeitslandschaft von Mintdesign für einen Biopharmazeuten

Ästhetik und Funktionalität
Hochhaus in Paris von IF Architectes und SRA Architectes

Vier Bäume für den Holzhybrid
Vattenfalls nachhaltiges Headquarter am Berliner Südkreuz

Keimfreie Keramik
Umweltaktive Bodenbeläge für umgebautes Bürogebäude in Turin

Offenes Denkmal
Norwegisches Pressehaus von Atelier Oslo und Kima Arkitektur

Zonen des kommunikativen Arbeitens
MVRDV gestaltet neue Bürowelt für Shopify in Berlin

New Work im Grachtenhaus
Modernisierung in Amsterdam von M+R interior architecture

Architektur im Förmchen
Ein Headquarter für Traditionsgebäck von Neri+Hu
Baukasten für die Zukunft
Flexibler, zirkulärer Holzpavillon von DP6 in Almere

Arbeitsplatz aus zweiter Hand
Zirkuläre Innenarchitektur im Berliner CRCLR Haus von LXSY Architekten

Ausdruck des Geistes
Naturnah gestaltetes Architekturbüro von Mind Manifestation in Indien
