Irrgarten für die Sonne
Zwischen Kunst und Sonnenlicht haben Kraaijvanger Architekten einen Filter gelegt

Partner: Gira
Die bedeutendste niederländische Privatsammlung für Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert hat einen Neubau bekommen, der auf Augenhöhe mit der Fondation Beyeler von Renzo Piano steht. Kurz hinter Delft befindet sich das Museum Voorlinden, das mit dem RIBA-Award ausgezeichnet wurde. Entworfen wurde es von Dirk Jan Postels.
Das Studio Kraaijvanger Architekten hat den Bau für den privaten Kunstsammler und Geschäftsmann Joop van Caldenborgh in der Gemeinde Wassenaar realisiert. Den eingeschossigen Museumsbau hat das Rotterdamer Büro inmitten einer 40 Hektar großen Parklandschaft in den Dünen gesetzt.
Im Inneren des Neubaus befinden sich 4.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, ein Eingangs- und Garderobenbereich, ein Museumsshop, eine Aula, Bibliothek, Räume für die Museumspädagogik und die Restaurierungswerkstatt. Sechs parallel angeordnete Wände bilden die Innenräume. Alle anderen Wände lassen sich flexibel, je nach den Anforderungen der Ausstellungen, arrangieren. Die Fassade ist mit sandfarbenem Naturstein im Farbton der umliegenden Dünen verkleidet und verklammert so den Bau mit der Natur, die ihn umgibt.
Das Dach des Museumsbaus ist eine Konstruktion aus zwei, zum Teil drei Ebenen, die wie Membranen eine Barriere zwischen Kunst und Natur bilden. Die oberste Ebene mit den Röhren ist aus Stahl und Aluminium gefertigt, darunter befindet sich eine gläserne Haut. Die unterste Ebene ist eine abgehängte Decke mit teils lichtdurchlässigen, teils massiven Platten und Lichtspots dort, wo eine gezielte Beleuchtung notwendig ist. Das Licht wird mit Schaltern aus der Serie E2 von Gira bedient. Die Dachkonstruktion tragen schlanke Kolonnaden.
Ein Museum mit einem transparenten Dach zu bauen, ist eine mutige Entscheidung. Zwischen Sonnenlicht und Kunst haben die Architekten dennoch einen Filter gesetzt: Unter dem Dach befindet sich ein Gespinst aus 115.000 abgewinkelten Röhren. Dort hindurch strömt das Tageslicht, bricht und gelangt als indirekte Beleuchtung in die Ausstellungsräume des neuen Kunstmuseums nördlich von Den Haag.
Je nach Tages- und Jahreszeit erscheinen die Objekte der renommierten Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst in einem immer neuen Licht. Damit die Sonne nicht die Oberfläche der wertvollen Sammlungsstücke zerfrisst, sind zusätzliche Paneele als Sonnenschutz installiert.
Urwüchsiger Blumengarten
Eingebettet ist der Bau in einen üppigen Blumengarten, den Landschaftsarchitekt Piet Oudolf gestaltet hat. Farben und Formen der Pflanzen und Blüten fügen sich zu Kompositionen zusammen, die wie gemalt wirken. Oudolf hat bereits den High Line Park in New York City und den Millennium Park in Chicago geplant. Seine urwüchsigen Landschaften bilden einen gelungenen Kontrast zur Architektur des Museums in Wassenaar.
Die Gegenüberstellung von Natur und Kunst ist ein klassisches Paradigma der Kulturgeschichte. Das Dach von Kraaijvanger dient nicht nur als Filter, sondern lädt mit dem Sonnenlicht auch die Natur in die Ausstellungsräume ein.

Gira
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Museumsneubau in Wassenaar, Niederlande / 6.700 Quadratmeter / Bauphase 2010 bis 2016 (Fertigstellung 04/2016)
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