New Work, Mönchengladbach
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Mönchengladbach ist bekannt für Fußball, Mode und Günter Netzer. Beim Thema Finanzdienstleistung kommen einem da eher Städte wie Frankfurt oder London in den Sinn. Das könnte sich aber jetzt ändern. Seit diesem Jahr beherbergt die kreisfreie Stadt im Rheinland die Deutschlandzentrale der größten Spanischen Bank „Santander Central Hispano“. Das Bürogebäude aus der Feder des Düsseldorfer Architekturbüros HPP bietet auf 31.600 Quadratmetern Platz für 1.200 Arbeitsplätze. Entwickelt wurde es unter Berücksichtigung eines Arbeitskonzeptes mit dem Titel „New Work“, das auf den Ergebnissen der Studie „Office 21“ des Fraunhofer Institutes aufbaut. Offenheit, Flexibilität und freie Organisation der Arbeitsabläufe sowie Transparenz für Kommunikation und Informationsfluss waren Leitgedanken für das architektonische Konzept.
Die Zukunft der Arbeit
Die Studie Office 21 ist eine Initiative des Fraunhofer-Instituts, in der ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlern und Unternehmen seit 1996 die Zukunft der Arbeit erforscht. Sie trägt den Erkenntnissen Rechnung, dass in einer automatisierten und vernetzten Welt, Kreativität zum Rohstoff der Gesellschaft avanciert. Flexibilität, Eigeninitiative und Motivation werden zum Motor einer erfolgreichen Unternehmensstruktur und Büros wandeln sich von fixen Orten mit festgelegter Infrastruktur zu einer „teamorientierten, kommunikativen Arbeitswelt“. Aus diesen Vorgaben leitete HPP den Entwurfsgedanken für das Gebäude ab, dessen mäanderförmiger gläserner Baukörper durch vier begrünte Atrien und Innenhöfe gegliedert wird. Im Innern verbindet eine Magistrale alle Geschosse und sowohl räumlich als auch organisatorisch bestimmend.
Die Besucher und Mitarbeiter gelangen über einen zentralen Vorplatz in das Eingangsfoyer des Gebäudes. Neben dem Empfang liegen Cafeteria, die Mitarbeiterfiliale, Konferenz- und Schulungsräume sowie ein Restaurant in dem bis zu 250 Personen Platz finden. Dort bieten fünf individuelle Gastronomiebereiche Essen für jeden Geschmack: von „à la Carte“ über „urban eating“ bis hin zu „fine dining“. In den übrigen Räumlichkeiten sowie in den oberen Ebenen sind die Bürozonen der Mitarbeiter entlang der mäandrierten Gebäudestruktur angelegt. Da auf die feste Verteilung von Arbeitsplätzen verzichtet wurde, suchen sich die Mitarbeiter nun jeden Morgen einen Schreibtisch, an dem sie für diesen Tag arbeiten werden. Dafür stehen ihnen ein Mix aus Zellen-, Kombi- und Teambüros sowie das Arbeiten im Open-Space zur Verfügung. „Relax-“ und „Chill-Out-Zonen“ die mit bequemen Lounge-Möbeln ausgestattet sind bilden einen bewussten Gegensatz zum übrigen Arbeitsumfeld. Ein besonderes Material- und Farbkonzept unterstreicht und grenzt die verschiedenen Bereiche außerdem gegeneinander ab. Im Eingangsbereich und den Konferenzräumen dominieren helle, freundliche Farben, die in Kontrast zu dunklen Hölzern gesetzt wurden. Bei der Farbwahl dominiert Rot, die Corporate Farbe des Unternehmens. Im Erdgeschoss wurden Akzente durch Möbel gesetzt, in den Bürozonen der gesamte Fußboden mit einem roten Teppichboden ausgelegt und im dritten OG wird der Vorstandsbereich von einem speziell angefertigten roten Empfangsmöbel geschmückt.
Besondere Aufmerksamkeit kam der Gestaltung der Atrien zu, die den Themen Wasser, Luft, Stein und Holz gewidmet sind. Sie dienen als Aufenthaltsbereiche und gleichzeitig als Foyers der Besprechungs- und Schulungsräume. Alle Atrien sind über verglaste Aufzüge mit der in Ost-West-Richtung verlaufenden Magistrale verbunden.
Mit dem Neubau der Santander Bank wurde in der Mönchengladbacher Innenstadt das größte Bauvorhaben der letzten 20 Jahre realisiert. Die nach dem „New Work Konzept“ entwickelte räumliche Organisationsstruktur von HPP verspricht, sicher auch durch die Auflösung von fest zugeteilten Schreibtischen, eine unkonventionelle Arbeitswelt für die 1.200 Mitarbeiter zu werden.
FOTOGRAFIE J. Stüber
J. Stüber
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