White Room
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Eine gepflegte und aufgeräumte Arbeitsumgebung heißt es, stehe für einen ausgeglichenen, offenen und aufgeschlossenen Geist. Das Architekturbüro Landau und Kindelbacher hatte sich diese Erkenntnisse wohl zum Grundsatz der Gestaltung Ihrer neuen Büroräume in München gemacht. Eingebettet in einen unter Ensembleschutz stehenden Gebäudeblock im Stadtteil Lehel präsentieren sich die Räumlichkeiten ganz in Weiß und sehr aufgeräumt. Lediglich einige Möbel sowie Teile der technischen Ausstattung sind schwarz.
Weiße Wände, weiße Decken, weiße Böden und weiße Möbel sollen die Räumlichkeiten wie ein neutrales Passpartout wirken lassen, in dem sich die Gedanken der Mitarbeiter frei entfalten können. Dieser Idee folgend entwarfen die Architekten in den ehemaligen Räumen einer Druckerei, die zwischenzeitlich auch als Showroom für einen Musikladen gedient hatten, für sich und die 16 Mitarbeiter ein Büro auf 250 Quadramtern Grundfläche. Der vorgefundene Raum wurde beim Umbau vollkommen entkernt und die alte Skelettstruktur des Gebäudes freigelegt. Dadurch entstand eine fast vier Meter hohe, offene Abfolge von Raumzonen, worin alle Einrichtungsgegenstände wie skulpturale Objekte platziert sind. Unterstrichen wird der sakrale Charakter des Büros zudem durch vier Stützen und dem fließenden Übergang zwischen dem mit Epoxidharz beschichteten Boden, Wand und Decke. Die Neutralität des Raumes wird durch die Möglichkeit, die Beleuchtung lediglich über Strahler, Akzentleuchten und Lichtvouten an der Decke zu regulieren, zusätzlich verstärkt. Die Bestuhlung, die Fensterrahmen und Teile der Beleuchtung sind schwarz und stellen einen willkommener Akzent zum diffusen Weißraum dar.
Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter befinden sich im vorderen, zur Straße orientierten Raum des Büros. Große Fensterflächen geben hier den Blick nach draußen frei. Um eine übermäßige Geräuschentwicklung zu verhindern wurden Akustikplatten mit perforierter Oberfläche unter der Decke installiert. Zudem sind die Wände mit großflächigen Pinnwänden in Stahlrahmen verkleidet. Im hinteren Teil des offenen Raumes, getrennt durch zwei Stützenreihen befindet sich eine lange offene Theke. Sie dient als kommunikatives Zentrum des Büros. Zum Innenhof, getrennt durch eine fast raumhohe Schrankwand, liegen der Besprechungsbereich und die Arbeitsplätze von Gerhard Landau und Ludwig Kindelbacher. In der Achse zwischen vorderem und hinterem Bereich sind auch die Toiletten und die notwendigen Arbeitsgeräte wie Plotter, Kopierer und Fax untergebracht. Weiterer Stauraum für Archive und Materialmuster befindet sich im Keller. Die spärliche Einrichtung wurde zum größten Teil von den Architekten selbst entworfen und von einem Schreiner gebaut. Bei der Bestuhlung entschied man sich für die Serie 7 von Arne Jacobsen, einem Klassiker der Designgeschichte. An den Arbeitsplätzen fand das höhenverstellbare Drehgestell mit fünf Rollen und im Besprechungsbereich das Gestell mit vier Beinen Verwendung.
FOTOGRAFIE Michael Voith
Michael Voith
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