Etwa 100 Milliarden Sterne sowie Gasnebel und sonstige stellare Objekte halten sich in einer durchschnittlichen Galaxie auf. Ganz so viele leuchtende, schimmernde und reflektierende Elemente waren in der Installation Chromatic des Herstellers Jung zwar nicht zu sehen. Dennoch kam die Inszenierung der Reise in eine ferne Galaxie recht nah.
Konzipiert wurde die Ausstellung in einer Mailänder Ballettschule im Hinterhof der Via Palermo vom Düsseldorfer Innenarchitekturbüro Raumkontor. Das Briefing sah vor, eine räumliche Inszenierung zu entwickeln, die es schafft auf der Milan Design Week als „magischer Ort der Kreativität, Innovation, Kultur und Partizipation“ zu berühren und in Erinnerung zu bleiben. „Der andere Gedankenstrang war, die Inszenierung eng an die Produkte zu binden. Uns war dabei wichtig zu zeigen, dass ein technisches Produkt – beispielsweise ein Schalter – nicht nur ein technisches Tool ist, sondern Möglichkeiten eröffnet, unsere Welt aktiv mitzugestalten“, sagt Prof. Jens Wendland von Raumkontor.
Bei der Installation Chromatic passiert daher auch nichts ohne die Besucher. Glänzende Chromelemente von Oskar Zieta an Wand und Decke, ein „atmendes Folienobjekt“ und weiße Kabelstränge reflektieren und vervielfältigen die sparsam eingesetzten Lichtspots im nachtschwarz verhangenen Raum. Über eine Wand, die mit unzähligen chrom-schimmernden Schaltern der Serie LS 1912 von Jung besetzt ist, wird die gesamte räumliche Inszenierung gesteuert: Licht, Bewegung und Klang. Die unterschiedlichen Geräusche aus Atem, Rhythmus und Walgesängen werden von den Besuchern angeschaltet oder gelöscht, mit Licht und Bewegung der Folienskulptur kombiniert und erzeugen somit zu jedem Zeitpunkt eine neue räumliche Situation. „Technische Komponenten geben uns erst die Möglichkeit, aus uns heraus zu gehen, uns die Welt anzueignen, das Bisherige zu überschreiten in eine Zukunft hinein, in der die Technik nicht Selbstzweck ist, sondern die Basis für die Entfaltung unserer Fantasie“, so Wendland. Die Reise ins intergalaktische Inferno ist gelungen.
FOTOGRAFIE Andreas Koerner
Andreas Koerner
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