Licht im Dschungel
Wie Foscarini die Natur in seinen Mailänder Showroom holt
Partner: Foscarini
Pflanzen erobern die Stadt. Sie fühlen sich nicht nur in Grünanlagen, auf Dächern, Terrassen und Balkons zu Hause, sondern zunehmend auch an Fassaden und in Innenräumen. Einen solchen urbanen Dschungel wird der Leuchtenhersteller Foscarini in seinem Showroom während der Mailänder Designwoche vom 17. bis 23. April zeigen.
Licht ist das große Thema der kommenden Mailänder Designwoche, bei der die Möbelmesse Salone del Mobile um die Beleuchtungsschau Euroluce erweitert wird. Licht existiert nicht für sich allein. Es braucht Kontext. Und genau den erhält es mitunter durch lebendige Elemente. (IM)POSSIBLE NATURES heißt die Installation, mit deren Hilfe der Leuchtenhersteller Foscarini seinen Showroom am Corso Monforte in einen wilden Garten verwandelt. Die gestalterischen Zügel der Inszenierung hält Ferruccio Laviani in den Händen. Der Mailänder Designer hat ein sicheres Gespür für räumliche Transformationen, die in Erinnerung bleiben
Bewegung im Wind
Die Foscarini-Installation empfängt Besucher*innen bereits auf der Straße. In die Fassaden und Sockelzonen der Schaufenster werden Pflanzschalen integriert, aus denen Gräser und andere Gewächse in den Mailänder Stadtraum ragen. Die Halme bewegen sich leicht im Wind und überlagern die Architektur mit einer weichen, veränderlichen Textur. Das üppige Grün soll zum Betreten des lichtdurchfluteten Innenraums animieren, wo das Thema eines urbanen Dschungels fortgeführt wird. Die Pflanzen bewuchern die Wände und durchdringen das gesamte räumliche Gefüge.
Floraler Fries
Mittendrin: Die Pendelleuchte Fregio – zu Deutsch „Fries“ – von Andrea Anastasio. Ihre längliche Form prädestiniert sie für den Esstisch. Doch auch im Konferenzbereich oder über dem Schreibtisch kann sie bella figura machen. Normalerweise ist der Charakter solch transversaler Leuchten eher nüchtern. Doch der keramische Körper von Fregio erhält durch ein ornamentales Blumenrelief eine sinnliche Note. Verborgene LED-Leisten sorgen für ein blendfreies Licht, das sowohl nach unten als auch an die Decke strahlt. Gleiches gilt für die wandmontierte Version der Leuchte, die ihrem Namen alle Ehre macht und als Wandfries fungiert
Neue Opulenz
Andrea Anastasio hat die Gestaltung der keramischen Oberfläche von Fregio zusammen mit der Bottega Gatti in Faenza realisiert. Die 1928 gegründete Keramikwerkstatt hat schon Werke für Giacomo Balla, Giò Ponti oder Ettore Sottsass angefertigt. Für die Leuchte Fregio wurden Blumenmotive in dreidimensionaler Tiefe repliziert. Wahlweise überzieht eine weiße, hellblaue oder weinrote Farbschicht die plastischen Dekore. Assoziationen an den Jugendstil werden hier ebenso eingewoben wie abstrahierte Perspektiven auf die Rocaille des Rokoko. Dies überrascht umso mehr bei einem Hersteller, der sich bisher mit sinnlichem Purismus einen Namen gemacht hat. Die Botschaft ist klar: Wir erleben eine Rückkehr der Opulenz. Nicht mit überbordendem Gold, sondern durch die Vertiefung der Oberflächen. Das Figurative ist zurück!
Ruhe im Trubel
Parallel dazu werden im Showroom am Corso Monforte weitere Leuchten vorgestellt, die von Rodolfo Dordoni, Ludovica & Roberto Palomba, Oscar und Gabriele Buratti sowie der jungen dänischen Designerin Felicia Arvid entworfen wurden. Auf dem Messegelände wird Foscarini ebenfalls präsent sein: in Halle 11, Stand 106. Auch dieser wurde von Ferruccio Laviani gestaltet, wenngleich hier der Fokus ganz klar auf der Lesbarkeit der vorgestellten Kollektionen liegt. Geplant sind zwei gegensätzliche Inszenierungen, die sich ergänzen. Das Klare wird auf der Messe gezeigt. Und die verträumte Natur-Atmosphäre ist dem Showroom am Corso Monforte vorbehalten. Es ist ein Ort der Erlebnisse – aber auch ein Ort der Einkehr im Trubel der Mailänder Designwoche. Welcome to the jungle!
FOTOGRAFIE Foscarini
Foscarini