Brutalismus für Burger
Pariser Restaurant PNY von Bernard Dubois

Für ein Kettenrestaurant, das Burger und Pommes serviert, mag das PNY Bretonnerie im Pariser Stadtteil Marais übertrieben opulent erscheinen. Doch für den belgischen Architekten Bernard Dubois war ein nahezu verschwenderisch erscheinendes Interieur mit aufwendigen Details die entscheidende Idee für das Konzept hinter dem Projekt. Die Filiale im Herzen der französischen Hauptstadt ist bereits die dritte, die Bernard Dubois gestaltet hat. Insgesamt wurden seit 2012 acht PNY-Restaurants in Paris eröffnet. Es war dem Architekten wichtig, Referenzen zu den anderen beiden von ihm eingerichteten Lokalen herzustellen, aber zugleich auch eine eigene Identität für das neue Restaurant zu definieren.
Zwei Faktoren beeinflussten die Gestaltung des Burgerladens maßgeblich. Zum einen die relativ kleine Fläche von nur rund 50 Quadratmetern in Kombination mit einer großzügigen Deckenhöhe. Zum anderen die Begeisterung des Architekten für ein Gebäude des Brutalismus in Belgien: die Bibliothèque des Sciences in Louvain-la-Neuve südlich von Brüssel. Sie wurde 1973 vom belgischen Architekten André Jacqmain erbaut und fällt vor allem durch abgerundete und geschwungene Fassadenelemente sowie Fenster in Form von Rundbögen und Kreisen auf.
Diese Formen sind ein Motiv, das Dubois wiederholt in dem Pariser Restaurant einsetzt. Säulenartige Elemente aus dunklem Holz definieren das Raumvolumen, nutzen die volle Höhe des Lokals und weisen halbierte Rundbögen auf. Sie sollen als eine Art Skelett für das gesamte Projekt fungieren. Die geschwungenen Geometrien finden sich in den Stühlen, Hockern und Gipsreliefs an der Wand wieder, die in hellen Farben gehalten sind und einen Kontrast zur dunklen Färbung des Holzes darstellen. Auch der Grundriss wurde von Dubois geschickt strukturiert. Der Teil des Burgerladens mit einer niedrigeren Deckenhöhe beherbergt die Bar, sodass die luftigen Höhen dem Gastraum vorbehalten sind.
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