Kontemplatives Lichtspiel
Installation Halo von Moritz Waldemeyer in London

Im Rahmen des London Design Festivals wird anlässlich des 300. Todestags des britischen Architekten Sir Christopher Wren vom 16. bis 24. September in der Kirche St Stephen Walbrook die Lichtinstallation Halo von Moritz Waldemeyer gezeigt. Das transzendente Kunstwerk wurde in die Architektur des geschichtsträchtigen, 1672 von Wren erbauten Gebäudes eingebettet und lädt die Besucher*innen zur Kontemplation ein.
Schwingendes Lichtpendel
Das Betrachten von Halo soll „ein meditativer Moment sein, bei dem man Zeit und Raum vergisst“, erzählt der in London lebende deutsche Künstler und Designer. Seine intendierte Wirkung entfaltet die Lichtinstallation auf zwei sich ergänzenden Ebenen. Am eindrucksvollsten ist dabei sicherlich das konisch über dem runden, 1972 von Henry Moore geschaffenen Marmoraltar schwingende Lichtpendel. Die Konstruktion ist unter der Kuppel des Kirchenbaus befestigt und besteht aus einem 20 Meter langen Kabel sowie einem daran befestigten, acht Kilogramm schweren Messinggewicht in Form einer elegant abgerundeten Scheibe.

Verborgener Heiligenschein
Das Licht des Pendels wird von einem äußerst homogen leuchtenden COB LED-Streifen erzeugt und bewegt sich – gesteuert von einer programmierten Schaltung im Messinggewicht – gleichmäßig in dem transparenten Kabel auf und ab. Ein bemerkenswerter Aspekt des Kunstwerks ist, dass der namensgebende Heiligenschein (engl. Halo) beim Betrachten mit bloßem Auge gar nicht sichtbar ist. Da das Pendel mit einer Frequenz von 8,4 Sekunden schwingt, tritt der Lichtkranz nur auf Fotos in Erscheinung, die mit einer Langzeitbelichtung aufgenommen wurden, deren Dauer mit der Frequenz des Pendels übereinstimmt.
Spirituelle Präsenz
Die zweite Ebene der Lichtinstallation bezieht die imposante Kassettenkuppel der Kirche mit ein. Auf den Sockeln der Säulen angebrachte Projektoren tauchen diese in ein faszinierendes Lichtspiel. Dabei erinnern langsam verlaufende Farbübergänge und -bewegungen an Naturphänomene wie das Polarlicht oder die Korona der Sonne. Durch die Beleuchtung der Kuppel wird nicht nur die meditativ-kontemplative Wirkung des Lichtpendels verstärkt – auch die Spiritualität des Ortes entfaltet hierdurch eine starke Präsenz. ns
waldemeyer.com
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