Konzeptuelle Naivität
Retailfläche für das Sneakerlabel Munich von Studio Animal
Das spanische Studio Animal fokussiert sich in seiner Arbeit fast ausschließlich auf das Einkaufserlebnis. Es soll atmosphärisch, räumlich ansprechend und unvergesslich sein. Das Team um den Gründer Javier Jiménez Iniesta sieht es als seine Aufgabe, die Identität einer Marke in den Köpfen der Kund*innen zu verankern. Das Büro hat bereits zahlreiche Retailprojekte umgesetzt. Meist steht dabei ein Zusammenspiel von Geometrien und Farben im Vordergrund.
Auf diesen grundlegenden Gestaltungsansatz griff Studio Animal auch bei dem Entwurf für einen Store der spanischen Sneakermarke Munich Sports in Madrid zurück. Hinzu kam eine Formensprache, die sofort gewisse Assoziationen und „Nostalgie“ hervorrufen soll, wie die Architekt*innen betonen. Sie beschreiben das Projekt als „übertrieben naiv, aber bewusst konzeptionell“.
Eine zwölfeckige Pyramide, die an ein Zirkus- oder Festzelt erinnert, definiert auf einer Grundfläche von zehn mal zehn Metern den Verkaufsbereich der Munich-Filiale. Das Interieur wird von zwei Blautönen als Grundfarbe bestimmt. Zwei leuchtend rote Bereiche signalisieren die reduzierten Produkte. Die dreieckigen Formen des Pyramidendachs wiederholen sich als Aussparungen, in denen weitere Schuhe des Labels präsentiert werden.
Durch einen verspielten Einsatz von Spiegeln wird stets die neueste Kollektion in Szene gesetzt. Ein mittig platziertes, rotes Podest haben die Planer*innen mit einer Kaleidoskop-Struktur versehen. Es reflektiert nicht nur die Schuhmodelle, sondern auch die Farben und Geometrien der Pyramiden. Großflächige Spiegel, die sich ebenfalls in die dreieckigen Aussparungen an den Wänden einpassen, erweitern den Verkaufsraum und lassen ihn größer erscheinen. as