Lichtblick zwischen Stahl und Beton
Umbau einer Industriehalle zum Büro von Jean Verville

Typisch für Projekte von Jean Verville ist, dass sie stets eine Brücke schlagen zwischen Architektur und Kunstperformance oder -installation. Den Auftrag, einen Hauptsitz für das Elektrikunternehmen Les Entreprises d’électricité E.G. Ltée in Saint-Jérôme nordwestlich von Montreal zu entwerfen, nahm der kanadische Gestalter als Anlass, einen Hybrid aus Büro und architektonischer Inszenierung zu schaffen.
Eine 3.000 Quadratmeter große Industriehalle sollte zum neuen Headquarter umgenutzt werden. Das Gebäude wurde zunächst in einen Büro- und einen Lagerbereich unterteilt. Jean Verville nutzte das Material einer bereits vorhandenen Brandschutzmauer, um eine räumliche Trennung mit Treppe und Brüstung zu bilden. Ein Konferenz-, Pausen- und Lagerraum, Verwaltungsflächen und eine Küche gruppieren sich um den Eingangsbereich der Halle. Über die neu geschaffene Treppe erreichen die Mitarbeiter*innen ihre Arbeitsplätze, die durch eine Struktur von 250 hohlen Stahlstreben, wie sie häufig im Elektrobereich zum Einsatz kommen, definiert und inszeniert werden.
Die Stahlelemente lassen eine flexible Anordnung von Arbeitsräumen, Laufwegen, Treffpunkten und Rückzugsorten zu. Transluzente Paneele separieren unterschiedliche Bereiche voneinander. Doch gleichzeitig ist stetiger Blickkontakt möglich, der den Austausch und das harmonische Miteinander fördern soll. Es entsteht das Gefühl, sich stets in einer weitläufigen, repetitiven Installation zu bewegen, die ihre Vergangenheit als einstige Industrie- und Lagerhalle nicht verleugnet, sondern in den Mittelpunkt stellt. Orangefarbene Böden sowie Möbel setzen einen farblichen Kontrast zum Stahl und Beton. Ein ehemaliges Garagentor, das durch transparente Fassadenelemente ersetzt wurde, sowie sechs Dachfenster sorgen für ausreichend natürliches Licht im neuen Bürogebäude. as
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