Über die Grenzen hinaus
Serpentine Pavilion in London von Counterspace
Zum 20. Mal wurde in London der Serpentine Pavilion errichtet und ist seit dem 11. Juni für Besucher*innen geöffnet. Das in Johannesburg angesiedelte, multidisziplinäre Büro Counterspace erhielt den Auftrag für die Gestaltung. Gründerin Sumayya Vally ist mit ihren 30 Jahren die jüngste Architektin, die je einen der temporären Pavillons entworfen hat.
Das Konzept ist von ihrem Leben in Südafrika sowie von ihrem eklektischen Gestaltungsansatz geprägt. Der Pavillon ist ein Ort, der die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbinden soll, aber auch unterschiedliche urbane Bereiche und Gemeinschaften sollen hier aufeinandertreffen. „Meine Arbeit und dieser Pavillon konzentrieren sich auf die Stärkung und Zusammenarbeit mit zahlreichen und unterschiedlichen Stimmen aus vielen verschiedenen Kulturen – mit einem Interesse an Themen wie Identität, Gemeinschaft, Zugehörigkeit und Begegnung. Das vergangene Jahr hat diese Themen stark in den Fokus gerückt und mir den Raum gegeben, über die unbeschreibliche Großzügigkeit der Gemeinden zu reflektieren, die integraler Bestandteil dieses Pavillons waren“, erzählt Vally über das Projekt. Ihr Entwurf nimmt Bezug auf Bezirke in ganz London. Die Referenzen reichen von Restaurants über Buchläden bis hin zu Moscheen.
So ergibt es Sinn, dass der Pavillon dieses Jahr nicht nur den Standort in den Kensington Gardens bedient. Vier Fragmente des Entwurfs sind an anderen Orten Londons platziert worden: im New Beacon Books in Finsbury Park, einer der ersten schwarzen Buchhandlungen des Landes, in The Tabernacle, einer Eventlocation plus Gemeindezentrum in Notting Hill, im Kunstzentrum The Albany in Deptford und in der Valence Library im Becontree Forever Arts and Culture Hub, das an der Grenze der Bezirke Barking und Dagenham ansässig ist.
Der Serpentine Pavilion wurde aus recyceltem Stahl, Kork und Holz erbaut und mit Mikrozement überzogen. Die unterschiedlichen Texturen, Rosa- und Brauntöne sind direkt von der Architektur Londons abgeleitet. Je nach Lichtsituation erscheinen sie unterschiedlich. Der Pavillon kann einfach auf-, abgebaut und wiederverwendet werden – insgesamt weist die Struktur einen CO2-neutralen Wert auf.
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