Arbeit flexibel gedacht
INpuls gestaltet eine Büroetage in München

Das Innenarchitekturstudio INpuls aus München entwickelt vorwiegend Corporate Interiors in allen Größenordnungen. Bei der Entwicklung einer modernen Bürolandschaft für eine stark wachsende Unternehmensberatung wurden viele sehr aktuelle Fragestellungen rund um das Thema Arbeit räumlich umgesetzt.
Die international tätige, in München ansässige Unternehmensberatung Kemény Boehme & Company (KBC) hat derzeit 40 Mitarbeitende, Tendenz steigend. Um diesem Trend zu begegnen, konzipierte das ortsansässige Studio INpuls die Büroetage für die doppelte Personenzahl. Da die Beratungstätigkeit der Mitarbeitenden vor allem bei Kund*innen vor Ort stattfindet und nur wenige feste Arbeitsplätze benötigt werden, legten die Innenarchitekt*innen bei der Planung den Fokus auf eine flexible Nutzung der Fläche. INpuls teilte den Grundriss nach drei akustischen Qualitäten der Arbeit auf. Diese Strategie korrespondiert mit der vorgefundenen Gebäudestruktur. Mittig befindet sich ein Altbau mit Erschließung und Versorgungskern. Zwei baugleiche Riegel wurden neu hinzugefügt.
Gliederung in drei Zonen
Der erste Bereich ist für das stille Arbeiten vorgesehen. Er wird durch den Haupteingang erschlossen und befindet sich mittig im Altbauteil. Abgetrennte Büros stehen für Tätigkeiten bereit, die ein hohes Maß an Konzentration fordern. Separate Telefonkabinen sorgen für einen minimalen Geräuschpegel.
In den beiden neuen Gebäudeteilen befinden sich die weiteren Arbeitsbereiche. Die zweite, mittellaute Zone wurde mithilfe von Arbeitsinseln gegliedert. Die Bürostruktur ist aufgelöst, aber noch durch einzelne Arbeitsplätze gekennzeichnet. Abgehängte Stoffpaneele trennen die Einheiten akustisch voneinander. Im dritten Bereich sind Besprechungsräume und eine großzügige, offene Workshopfläche untergebracht. Dort können Diskussionen, Vorträge und Meetings stattfinden.
Wohnliche Arbeitsatmosphäre
Im Übergangsbereich zwischen Alt- und Neubau ist jeweils eine gemischte Zone angeordnet. Die Küche und funktionale Nutzungen wie Spinde, Postfächer und Toiletten befinden sich dort. Um diese Begegnungsflächen zu kennzeichnen, hat INpuls Estrichboden und grün gekachelte Küchenelemente verwendet. Ihr industrieller Charakter hebt sich deutlich von den Arbeitsplätzen ab.
Die Atmosphäre der Arbeitszonen sollte wohnlich und behaglich sein. Um diese Idee umzusetzen, arbeiteten die Planer*innen mit warmen Grau- und Beigetönen. Typische Elemente einer Wohnumgebung – wie helles Eichenparkett und Zimmerpflanzen – vervollständigen das Interior.
Akustisch wirksame Gestaltung
Die Unterscheidung der einzelnen Bereiche nach akustischen Kriterien ist räumlich gut organisiert und in den Bestandsgrundriss eingebettet. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Designer Jannis Schäfer entstanden textile Elemente, die neben ihrer akustischen Wirksamkeit auch ein prägendes Gestaltungsmerkmal darstellen.
Digitalisierung und mobiles Arbeiten machen die klassische Bürosituation mit je einem ständigen Arbeitsplatz pro Person obsolet. Gleichzeitig sind eine feste Repräsentanz und Raum für Austausch sowohl für Arbeitgeber*innen als auch für Mitarbeitende unverzichtbar. Mit diesem Umbau zeigt INpuls, wie Flexibilität gestalterisch anspruchsvoll umgesetzt werden kann.
FOTOGRAFIE Lukas Schramm und Andreas Graf
Lukas Schramm und Andreas Graf

INpuls
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