Arbeiten neben Arkaden
Flexibler Workspace in London von David Thulstrup

Unter historischen Bahnbögen in den Londoner Borough Yards richtete David Thulstrup einen neuen flexiblen Workspace für The Office Group ein. Den Ausgangspunkt für die Gestaltung der Büroflächen bildeten die benachbarte Markthalle und die Ziegelwände des Bestands.
London hat mit der Entwicklung der Borough Yards einen neuen Mikrokosmos an Geschäften, Restaurants und Büros gewonnen. Mit einer Mischung aus Neubauten und historischem Bestand – darunter 8.500 Quadratmeter Fläche unter einem Bahnviadukt – gelang es dem Immobilienunternehmen MARK und dem Architekturbüro SPPARC eine gestalterische Brücke zu schlagen zwischen den historischen Backsteinbauten wie der Southwark Cathedral und Renzo Pianos Wolkenkratzer The Shard.
Neubau trifft Bestand
Die gelungene Verknüpfung von Bestand und Neubau drückt sich auch in der jüngsten Niederlassung von The Office Group (TOG) aus. Der Bürodienstleister betreibt mehr als 50 Standorte in Deutschland und Großbritannien. In den Borough Yards bietet er seinen Mitgliedern eine Fläche von gut 4.700 Quadratmetern in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof London Bridge. Sie verteilen sich auf zwei Gebäude: ein ehemaliges Lagerhaus an den Gleisen und einen neuen Anbau, der als natürliche Erweiterung des Bestands konzipiert ist.
Gut verortet
Als Inspiration für die Innenarchitektur dienten dem Kopenhagener Architekten David Thulstrup, der unter anderem das Restaurant Noma in seiner Heimatstadt gestaltet hat, die mittelalterlichen Straßen und Backsteinbögen der Umgebung. Mit erdigen Farbtönen, Metalldetails und weitgehend musterfreien Oberflächen nahm er Bezug auf die historischen Eisenbahnbögen und das grüne Glas- und Stahldach des benachbarten Marktes. Der Farbton findet sich in Details wie den grünen Hochglanz-Wandflächen und Teppichen mit Blockdruck wieder.
Großer Empfang
David Thulstrups Ziel war es, die industrielle Ästhetik aufzugreifen, aber dennoch Räume zu schaffen, die sich warm und willkommen heißend anfühlen – ganz im skandinavischen Stil. Das zeigt zum Beispiel die Lobby, die mit doppelter Höhe ein Gefühl der Offenheit und Weite erzeugt. Der große, rechtwinklige Empfangstresen aus gebürstetem Metall wird von einer sanft geschwungenen Couch eingerahmt. Eine geometrische Treppe führt zu den Arbeits- und Besprechungsräumen, die sich im ersten Stock mit verglasten Wänden zur Lobby öffnen.
Maßgeschneiderte Einrichtung
Neben Privatbüros, Co-Working-Spaces, Besprechungsräumen, Telefonkabinen und Pausenbereichen gehören auch ein Fitnessstudio und zwei Terrassen mit Blick über die Themse zu den Annehmlichkeiten des neuen Standorts von TOG. Warme Braun- und Goldtöne wechseln sich mit monochromen Flächen in Schwarz und Grautönen ab. Viele Sofas, Sessel und Leuchten sind Entwürfe von David Thulstrup, wobei er verschiedene Holzarten mit Textilien aus der Raf Simons-Kollektion von Kvadrat kombiniert hat.
Historische Essenzen
„Ich genieße es sehr, wenn ich mich mit einem Ort verbinden kann, der einen Bezug zu seinem Umfeld hat und eine Geschichte, die ich anzapfen kann, um diese Essenzen dann in das Projekt einfließen zu lassen“, sagt der Architekt. „Für mich besteht die Marken-DNA von TOG darin, dass sie es den Architekten ermöglichen, ihre eigene Designphilosophie in ein Projekt einzubringen. Ich glaube, das ist mir hier gelungen.“
Tatsächlich hat David Thulstrup mit der neuen Niederlassung für TOG einen ästhetisch zeitlosen Ort geschaffen, der mit seiner Umgebung korrespondiert. Beste Bedingungen für einen produktiven Arbeitsplatz.
FOTOGRAFIE Ben Anders Ben Anders
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