Bewohnbare Veranda
Klimatisch angepasstes Haus von Arquitectura-G in Barcelona
Optimal an die klimatischen Verhältnisse Barcelonas angepasst, können die drei Etagen der „Casa Costa“ zur Straßenseite vollkommen verschlossen werden. Auf der Rückseite öffnet sich das von Arquitectura-G gestaltete Wohnhaus zum idyllischen Garten hin. Weiße Vorhänge dienen dort der Verschattung.
Barcelona ist eine Küstenstadt mit mediterranem Klima. Im Sommer herrscht – bei durchschnittlichen Temperaturen um die 30 Grad – eine hohe, drückende Luftfeuchtigkeit. An diese klimatischen Gegebenheiten angepasst ist das Wohnhaus Casa Costa, das Arquitectura-G für eine Familie in der katalanischen Metropole entworfen hat. „Wir verstehen das Projekt als eine Übung darin, eine bewohnbare Veranda um einen Gartenhof herum zu gestalten. Haus und Garten sind von Wänden umgeben und die Fassade ist nur eine weitere Wand, die einen Innenraum umschließt, der nach außen gerichtet ist”, erklärt Jonathan Arnabat, Partner im ortsansässigen Architekturbüro.
Nähe zur Natur
Markant ist die weiße Straßenfassade. Sie lässt sich mit Fensterläden und Klappen komplett verschließen, um an heißen Tagen eine direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern. Die matte, weiße Nuance der Fassade wirkt zudem kühlend. Im Kontrast zu dieser Verschlossenheit wirkt die Rückseite des Hauses äußerst einladend: Dort können die raumhohen Fenster nahezu komplett geöffnet werden. Luftige Vorhänge aus Zeltplane dienen der Verschattung. L-förmig schließt der 240 Quadratmeter große Wohnraum, der sich über drei Etagen erstreckt, den dicht bewachsenen Garten ein. Bäume und Büsche bieten Sichtschutz und Schatten. Bei geöffneten Fenstern weht zudem eine kühlende Brise durch die Räume.
Kühlung und Privatsphäre
Auf den ersten Blick erinnert die Casa Costa an das Curtain Wall House, das Shigeru Ban 1995 in Tokio realisierte. Ähnlich wie beim prominenten Vorbild, können auch in Barcelona die Offenheit und Verschlossenheit des Hauses von den Bewohner*innen flexibel gestaltet werden. Die luftigen, hellen Innenräume der Casa Costa wirken clean. Optisch dominiert der rohe Beton an Böden und Wänden, der eine kühlende Wirkung entfaltet. Das Zusammenspiel aus Material, Farbe, verschlossener Fassade und offener Rückseite macht eine Klimaanlage überflüssig.
Highlight auf dem Dach
Neben den Betonpfeilern strukturiert eine Wendeltreppe aus vorgefertigten Betonelementen das Gebäude. Die Treppe verbindet die verschiedenen Stockwerke und führt hinauf auf das Dach, das als Terrasse genutzt wird. Diese Dachterrasse dient als zusätzlicher Wohnraum, ist ebenfalls zur Straße hin abgeschirmt und verfügt über eine Outdoor-Küche – für Familienzusammenkünfte unter freiem Himmel.
FOTOGRAFIE Maxime Delvaux
Maxime Delvaux
Projektname | Casa Costa |
Entwurf | Arquitectura-G |
Nutzung | Wohnhaus |
Ort | Barcelona |
Fläche | 240 Quadratmeter |