Bibliobeach mit Matali
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Das intellektuelle Bezwingen einer Regalreihe Bücher ist zweifelsohne eine Ferientätigkeit. Wer allerdings nicht in dem an die eigene Bibliothek angeschlossenen Garten entspannt, hat ein gewichtiges Problem: das Reisegepäck. Außer das Ziel der Reise heißt Istres: Matali Crasset hat für den Strand der französischen Stadt eine mobile und temporäre Bibliothek entworfen, die mit ihren Liegen nicht nur zur schattigen Strandlektüre von Leihbänden einlädt, sondern auch Lieblingsbücher der Designerin bereithält.
Ein typisches Strandbild: Bunte Tupfer schmücken die Bucht Étang de Berre und setzen sich bei näherem Hinsehen zu einem kleinen Kiosk zusammen. Matratzen schieben sich als Liegeflächen in den Sand, ein kleines Zelt in ihrer Mitte setzt einen orangenen Akzent in der von den weißen Dünen und dem blauen Meer bestimmten Szenerie. In dieser von der französischen Industriedesignerin entworfenen Zelt- und Loungelandschaft finden sich allerdings nicht die gewohnten Beach-Essentials wie Liegestuhl oder Eiscreme, sondern regalweise Bücher. Und wie in Büchereien so üblich, können die Titel nicht nur ausgeliehen, sondern direkt vor Ort gelesen werden.
Lese-Zelt
In ihrer formalen Erscheinung zitiert die temporäre Struktur eine für diesen Küstenabschnitt übliche Typologie. Das einfache, aus Metallstangen konstruierte Skelett wird von einer robusten Kunststofffolie überspannt und bildet einen sonnengeschützen Bereich. Das Zentrum der Pop-Up-Bibliothek bildet ein kleiner, hexagonaler Raum, der sich zum Land hin an einer der sechs Seiten öffnet. Die hüfthohen Wände nehmen Regale auf, die von innen zugänglich und sich nur zum Teil einsehen lassen. Dadurch wird der Strandbesucher eingeladen, den Raum zu betreten und den Bestand zu erkunden. An drei der Außenseiten sind Sitzecken angeschlossen, angelehnt an das Design klassischer Strandstühle. Die Sitzgelegenheiten sind allerdings ebenerdig, mit langen Liegeflächen und dafür umso großzügigeren Markisen.
Die Top-Picks der Designerin
Ganz neu ist diese Idee nicht, ähnliche Hütten tauchten in den vergangenen Jahren auch schon an den Küsten Englands oder in Bulgarien auf. Während dort allerdings vor allem Regale in Reihe in den Sand gestellt wurden, hat Matali Crasset mit Liegen, Sonnenschutz und Bücherraum eine All-Inclusive-Version entworfen. Auf dem Weg zur gestalterischen Lösung des Projektes hat die Designerin übrigens selbst zu einigen Büchern gegriffen. Diese Titel hat sie zum Bestand der Bibliothek beigesteuert. Unter den 350 Büchern finden sich damit auch einige Lesetipps von Matali Crasset, wie „Die Poetik des Raumes“ von Gaston Bachelard und „Chez Moi“ von Agnès Desarthe. Von denen kann man sich, in ihrer Mobitektur liegend, selbst inspirieren lassen, von Sonne und Meer beschwipst, akustisch berieselt vom Soundtrack der Brandung. Aber auch die eigenen, lange aufgeschobenen Erzählbände könnte man auspacken. Wenn man Decke und Schirm nicht mehr mitbringen muss, bleibt im Koffer ja noch etwas Platz.
Die Strandbibliothek findet sich am Stadtstrand des französischen Ortes Istres, nordwestlich von Marseille. Sie ist vom 29. Juni bis zum 01. September täglich geöffnet und an den Wochenenden 7. und 8. sowie 14. und 15. September.
Ein typisches Strandbild: Bunte Tupfer schmücken die Bucht Étang de Berre und setzen sich bei näherem Hinsehen zu einem kleinen Kiosk zusammen. Matratzen schieben sich als Liegeflächen in den Sand, ein kleines Zelt in ihrer Mitte setzt einen orangenen Akzent in der von den weißen Dünen und dem blauen Meer bestimmten Szenerie. In dieser von der französischen Industriedesignerin entworfenen Zelt- und Loungelandschaft finden sich allerdings nicht die gewohnten Beach-Essentials wie Liegestuhl oder Eiscreme, sondern regalweise Bücher. Und wie in Büchereien so üblich, können die Titel nicht nur ausgeliehen, sondern direkt vor Ort gelesen werden.
Lese-Zelt
In ihrer formalen Erscheinung zitiert die temporäre Struktur eine für diesen Küstenabschnitt übliche Typologie. Das einfache, aus Metallstangen konstruierte Skelett wird von einer robusten Kunststofffolie überspannt und bildet einen sonnengeschützen Bereich. Das Zentrum der Pop-Up-Bibliothek bildet ein kleiner, hexagonaler Raum, der sich zum Land hin an einer der sechs Seiten öffnet. Die hüfthohen Wände nehmen Regale auf, die von innen zugänglich und sich nur zum Teil einsehen lassen. Dadurch wird der Strandbesucher eingeladen, den Raum zu betreten und den Bestand zu erkunden. An drei der Außenseiten sind Sitzecken angeschlossen, angelehnt an das Design klassischer Strandstühle. Die Sitzgelegenheiten sind allerdings ebenerdig, mit langen Liegeflächen und dafür umso großzügigeren Markisen.
Die Top-Picks der Designerin
Ganz neu ist diese Idee nicht, ähnliche Hütten tauchten in den vergangenen Jahren auch schon an den Küsten Englands oder in Bulgarien auf. Während dort allerdings vor allem Regale in Reihe in den Sand gestellt wurden, hat Matali Crasset mit Liegen, Sonnenschutz und Bücherraum eine All-Inclusive-Version entworfen. Auf dem Weg zur gestalterischen Lösung des Projektes hat die Designerin übrigens selbst zu einigen Büchern gegriffen. Diese Titel hat sie zum Bestand der Bibliothek beigesteuert. Unter den 350 Büchern finden sich damit auch einige Lesetipps von Matali Crasset, wie „Die Poetik des Raumes“ von Gaston Bachelard und „Chez Moi“ von Agnès Desarthe. Von denen kann man sich, in ihrer Mobitektur liegend, selbst inspirieren lassen, von Sonne und Meer beschwipst, akustisch berieselt vom Soundtrack der Brandung. Aber auch die eigenen, lange aufgeschobenen Erzählbände könnte man auspacken. Wenn man Decke und Schirm nicht mehr mitbringen muss, bleibt im Koffer ja noch etwas Platz.
Die Strandbibliothek findet sich am Stadtstrand des französischen Ortes Istres, nordwestlich von Marseille. Sie ist vom 29. Juni bis zum 01. September täglich geöffnet und an den Wochenenden 7. und 8. sowie 14. und 15. September.
FOTOGRAFIE Philippe Piron
Philippe Piron
Links
Studio Matali Crasset
www.matalicrasset.comMehr Projekte
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