Doppelt hält besser
In Los Angeles hat Simon Storey trotz kleiner Fläche zwei geräumige Einfamilienhäuser gebaut.
In den Hügeln im nordöstlichen Teil von Los Angeles haben Anonymous Architects ein kleines Raumwunder geschaffen. Mit dem Projekt Brother & Sister entstanden dicht beieinander zwei fast identische Einfamilienhäuser, die über den staubigen Abhang hinweg zu schweben scheinen.
Dieses Grundstück war gleich im doppelten Maße schwierig zu bebauen: Herausforderung war zum einen der steile Hang, zum anderen die relativ geringe Baufläche von gerade einmal rund 380 Quadratmetern – auf denen immerhin gleich zwei Gebäude entstehen sollten. „Nach Berücksichtigung des erforderlichen Straßenabstandes betrug die maximale Grundfläche der Häuser jeweils nur 55 Quadratmeter“, so Simon Storey von Anonymous Architects aus Los Angeles.
Hölzerne Würfel
Um die Häuser nicht in den rückseitig abfallenden Hang hineinzubauen, sondern so hoch wie möglich über dem Tal thronen zu lassen, ruhen ihre Bodenplatten auf massiven Betonsockeln. Darüber erstrecken sich in würfelartigen und mit Zedernholz verkleideten Kuben jeweils zwei Ebenen, die beide von oben nach unten bewohnt werden: dem Obergeschoss, wo neben der Garage das Wohnzimmer, der Essbereich und die Küche untergebracht sind sowie das Erdgeschoss, wo sich zwei Schlafzimmer, ein Badezimmer mit geräumiger Dusche, eines mit Badewanne und die überdachte Terrasse befinden.
Raumerweiterungsnischen
Ein paar Quadratmeter Raumerweiterung hat Simon Storey erzeugt, indem er jedes der Häuser mit fünf Erkerfenstern ausgestattet hat. Die Nischen dienen als Sitzbank und rahmen den Ausblick ins rare Grün dieser trockenen Umgebung. Zudem versorgen die großzügig verteilten Fensterflächen den Innenraum mit Tageslicht, genauso wie ein Oberlicht in der Küche.
Weiß dominiert
Bei der Interiorgestaltung setzt der Architekt auf helle Töne – weiße Wände, Böden aus gebleichter Eiche, maßgefertigte Eicheneinbauten in der Küche, weiße Marmorarbeitsplatten und mattweiße Keramikfliesen in den Badezimmern. Einen rohen Akzent demgegenüber setzt die Sichtbetonwand im größeren der beiden Schlafzimmer.
Dass man wegen eines unvorteilhaften, kleinen Grundstücks nicht auf engem Raum wohnen muss, beweist Simon Storey mit diesem Projekt, bei dem er einmal knapp 100, im zweiten Haus 110 Quadratmeter Wohnfläche geschaffen hat. Dank der Erker entsteht zudem eine effektvolle Fassade zur Hangseite, während das straßenseitige Bild – typisch us-amerikanisch – von Auffahrt und Garagentor gekennzeichnet wird. Auch typisch übrigens: Außer der stützenden Wände wurden die Bauten überwiegend aus Holz konstruiert.
FOTOGRAFIE Steve King
Steve King