Ein Dorf aus Glas: Vodafone-Arbeitswelt in Mailand
Die italienische Zentrale des Telekommunikationsanbieters bietet den Mitarbeitern wahre Wohlfühlbüros.

Partner: Sedus
Wenn sich ein internationales Großunternehmen eine neue Firmenzentrale für mehr als 3.000 Mitarbeiter bauen lässt, ist die Frage, wie man mit der eigenen Arbeitswelt Zufriedenheit und Zusammenarbeit fördern kann, nicht weit. Der deutsche Möbelhersteller Sedus lieferte für das Vodafone Village in Mailand die passenden Antworten.
Drei Türme mit 67.000 Quadratmetern Fläche bilden das architektonische Gerüst des kleinen Dorfes, das sich der Telekommunikationskonzern in der norditalienischen Mode- und Designmetropole errichten ließ. Allein die Betitelung als „Village“ ist ein Beleg des firmeninternen Anspruchs, den Mitarbeitern eine heimelige Arbeitsumgebung zu schaffen. Der erhoffte Effekt: eine emotionale Bindung zum Unternehmen und eine Verbesserung der internen Kommunikation. Beim Namen allein belässt es Vodafone aber nicht: Berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten und eine auf Komfort und Ergonomie ausgerichtete Arbeitsplatzgestaltung sind weitere Bausteine des innovativen Bürokonzepts von Vodafone.
Lernen am Arbeitsplatz
Die firmeneigene Universität ist ein Novum und Teil des Work-Life-Balance-Konzepts des Unternehmens. Im Vodafone Learning Center finden jedes Jahr 60.000 Tageseinheiten für Schulungen statt. Mitarbeitern, Interessenten und Geschäftspartnern bietet sich hier die Möglichkeit einer privaten und beruflichen Weiterbildung – und das unmittelbar am Arbeitsplatz. Das Ziel ist ganz einfach: Gemeinschaftssinn, Identität und Kommunikation sollen durch die Dorfschule gefördert werden. Daher platzierten die Planer die Klassenräume auch im Zentrum des 2012 fertiggestellten Vodafone Village. Als Symbol für die zentrale Bedeutung von Mitarbeiterentwicklung und Zeichen einer engen Verbundenheit zwischen dem Unternehmen und seinen Angestellten sowie der Stadt Mailand. Ergänzt wird der gemeinschaftliche Bereich durch eine Bar, ein Theater, eine Kindertagesstätte und ein Restaurant: Verweilen gestaltet sich bei Vodafone so einfach wie möglich.
Wohlfühlen und kooperieren
Auch der restliche Gebäudekomplex wurde so gestaltet, dass er als ideale Plattform für einen offenen Austausch unter Mitarbeitern und Unternehmen dient. Die drei gläsernen Türme sind auf mehreren Ebenen miteinander verbunden. Als architektonisches Vorbild diente dem Mailänder Büro PRP Architettura die mittelalterliche Typologie des Borgo, einer kleinen Ansammlung von Häusern, die sich um einen Platz herum gruppieren.
Die Idee einer Arbeitswelt des Wohlfühlens und der Kooperation zieht sich als roter Faden durch das gesamte Projekt. Im Inneren findet sich eine große Variabilität an Raumformaten und Arbeitsweisen: Die Mitarbeiter können sich ihren Arbeitsplatz täglich neu aussuchen und auch die Zeiteinteilung steht ihnen frei. Die Open-Space-Büroarchitektur ist in kleine und große Tischgruppen gegliedert und wird durch Stauraummöbel und Akustikelemente zoniert. Einer bestimmenden Rolle kommen die Objekte des deutschen Büromöbelherstellers Sedus zu. Die höhenverstellbaren und variablen Tischsysteme temptation c, temptation four und relations in Kombination mit Stauraummöbeln aus der Serie grand slam bilden die Grundlage des auf Ergonomie und Flexibilität ausgerichteten Arbeitsplatzkonzepts. Sie werden komplettiert durch die Bürostühle open up und netwin. Das Vodafone Village ist Beispiel für ganzheitliche Planung und des „produktiven Wohlbefindens“. Von der Architektur bis hin zum Möbelstück wurde eine offene und inspirierende Arbeitswelt geschaffen, die den Fokus auf den Mitarbeiter legt.
FOTOGRAFIE Beppe Raso
Beppe Raso
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