Farbe im Quadrat
33-Quadratmeter-Apartment von Fabian Freytag in Berlin
Ein Raum, viele Funktionen: Für einen designaffinen Städter baute Architekt und Designer Fabian Freytag ein 33-Quadratmeter-Apartment in Berlin so um, dass der Raum zum einen optimal genutzt und zum anderen durch intensive Farben in Szene gesetzt wird.
Von außen wirkt das Haus Baujahr 1968 nicht gerade spektakulär. Es ist ein Zweckbau, in dem sich früher eine Seniorenresidenz befand. Für den Umbau einer Einzimmerwohnung, dem Studio 16, dachte Architekt Fabian Freytag den ursprünglichen Grundriss der Einzimmerwohnung von Grund auf neu.
Licht und Farbe
Der fast quadratische Raum öffnet sich zur Straße mit einer breiten Fensterfront. Gegenüber reflektiert eine matt verspiegelte Innenwand das Licht und lässt ihn dezent größer wirken. Dazu trägt auch der auffällige Deckenanstrich bei: Mit ihren gelben und weißen Streifen erinnert das Muster an eine Markise und setzt die niedrige Raumhöhe von nur 2,80 Metern vorteilhaft in Szene. Überhaupt zeigte Fabian Freytag Mut, wenn es um Farben geht: Der bauchige Esstisch Rosinda mit dem vom 3D-Drucker aus Glasfaser gedruckten Ständer erinnert an das Achtzigerjahre-Design der Memphis-Gruppe. Dazu passen der Freischwinger in Bauhaus-Rot von Thonet und schwarze Vintage-Stühle. Die Pendelleuchte Cecilia von Wera Jane nimmt das Streifenthema der Decke auf.
Raum im Raum
Fast wie ein eigenes Zimmer wirkt das niedrige Podest vor der Fensterwand. Das integrierte Regal ist zum Fenster hin offen und lässt Licht hinein. Fabian Freytag ließ es aus weißen Fenix-Platten anfertigen. Ein Blickfang ist daneben der Sessel Veranda von Cassina, der den Eindruck verstärkt, dass dieser Bereich zum Entspannen gedacht ist. Im schwarz-weiß gehaltenen Bad zeigt sich, dass Fabian Freytag ein Händchen für platzsparende Lösungen hat. Der Waschtisch Steel 19 von Alape aus glasiertem Stahl ist für kleine Wohnungen konzipiert und gerade einmal 60 Zentimeter breit. Neben der Beckenmulde und darunter ist Stauraum für Badutensilien. Eine transparente Duschwand für die bodengleiche Dusche sowie ein großer Spiegel lassen das Badezimmer größer wirken als es ist. Trotz des minimierten Platzes verwob Fabian Freytag die unterschiedlichen Funktionen des Raumes geschickt miteinander. Seine Lösungen sind aber nicht ausschließlich funktional, sondern zeigen Freude an Farbkombinationen und guter Gestaltung.
FOTOGRAFIE Anne Deppe
Anne Deppe