Im Zentrum ein Garten
Umgebautes Wohnhaus von der Architektin Meirav Galan in Tel Aviv
Vernachlässigt war das 246 Quadratmeter große Wohnhaus in Tel Avivs historischem Künstlerviertel Neve Tzedek, als es von den neuen Besitzer*innen – eine sechsköpfige Familie – erworben wurde. Das ortsansässige Büro MGA baute es aus und schuf eine zentrale Grünfläche.
Als eines der ersten Gebäude wurde das heutige Patio House Ende des 19. Jahrhunderts im Südwesten Tel Avivs gebaut. Ursprünglich war es als einstöckiger Bungalow mit Flachdach gestaltet, der in den Dreißigerjahren um eine weitere Etage, einen Balkon, eine Außentreppe und ein Ziegeldach ergänzt wurde. Zuletzt befand sich das Haus auf dem 8,5 Meter breiten und 28,5 Meter langen Grundstück in keinem guten Zustand.
Paris trifft Tel Aviv
„Bei meinem ersten Besuch konnte ich trotz all der Unordnung den europäischen Charme des Hauses und die lokale mediterrane Atmosphäre spüren“, erzählt die Architektin und Gründerin des Büros MGA Meirav Galan. „Was ich vorfand, waren beeindruckend hohe Decken, klassische europäische Holztüren und -fenster, detailreiche Eisengeländer und ein wunderschöner mediterraner Balkon mit Pariser Flair. Ich wollte die Geschichte wieder aufleben lassen und sie mit den Träumen meiner Kund*innen verweben.“
Von zwei auf vier Etagen
Die Eingriffe der Architektin waren umfassend. Ein ehemaliges Treppenhaus wurde entfernt. An seiner Stelle entstand ein neuer Anbau im Stil des Bestandes. Das Ziegeldach wich der neuen Dachterrasse mit Pool und Blick auf das Meer. Der südliche Gebäudeflügel wurde um zwei neue Stockwerke erweitert, die aus Gründen des Denkmalschutzes jedoch niedriger sein mussten als die Stockwerke des Bestandsgebäudes. Der neue Bereich erhielt ein Dach mit Ziegeln, einen zusätzlichen Balkon und eine Fassade, die der Optik der originalen Nordfassade entspricht.
Grünes Idyll
Das Herzstück des umgebauten Patio House ist der Garten, der zwischen dem alten und dem neuen Gebäudeteil entstanden ist. Durch die an drei Seiten verglaste Öffnung fällt viel Tageslicht in die Wohnräume. Zudem dient der Freiraum in der urbanen Dichte der Großstadt als kleines, privates Refugium. Zur Straße hin zeigt das Gebäude seinen ursprünglichen, eher verschlossen wirkenden Charakter, der sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Im Kontrast dazu steht der offene, luftige Innenhof mit den gläsernen Wänden, der den Zeitgeist repräsentieren soll. Dies ist, wie es die Architektin Meirav Galan beschreibt, „ein neues Kapitel, das der alten Geschichte dieses wunderbaren Hauses hinzugefügt wurde.“
FOTOGRAFIE Gidon Levin und Roee Dori
Gidon Levin und Roee Dori
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