Japanische Wohngarage von Suppose Design Office
Low Budget, High Design: Wohnpavillon von Makoto Tanijiri in Toyota

Dieses Haus ist wie eine Verabredung. Man muss sich erst näher kennenlernen, um mehr zu erfahren. Das Suppose Design Office hat in der japanischen Stadt Toyota einen Wohnpavillon mit hölzernem Horizont gebaut.
„Make large space with small spaces“, lautet die Gleichung der Architekten vom Suppose Design Office für ihr neuestes Wohnhaus in Japan, Toyota. Dahinter steht der Widerspruch zwischen großen Räumen und dem Bedürfnis nach Komfort und Gemütlichkeit – für Bürogründer Makoto Tanijiri einer der größten Gegensätze, mit dem sich Architekten immer wieder aufs Neue auseinandersetzen müssen. Weitere Voraussetzungen wie ein knappes Budget oder ein schwieriges Grundstück (in diesem Fall wird es gleich von drei Straßen umschlossen) können erschwerend hinzukommen. Manchmal braucht es aber ebensolche limitierende Komponenten, um einem Projekt seine Idee, seine Geschichte zu verleihen: Low Budget, High Design.
Die pur und minimalistisch gestalteten Wohnräume inszeniert das Team von Suppose Design Office durch die Materialität, vor allem aber durch ihre Belichtung: Die Oberlichter wirken dabei wie Spots, die Akzente in dem eingeschossigen Wohnhaus setzen. Eine garagengroße Schiebetür lässt eine Eingangsfassade fast zur Hälfte öffnen. Wird die Holztür zugezogen, schließt sie wie ein Puzzlestück die umlaufende Wandverkleidung im Inneren: OSB-Platten bedecken den gesamten unteren Teil, während sich der darüber liegende, weiße Bereich zum Himmel öffnet. Man muss als Architekt immer wieder konsequent sein. Günstige Baumaterialien aus Industriegebäuden wie Grobspanplatten lassen sich trotz ihrer offenen Struktur auch in einem Wohnhaus einsetzen, vorausgesetzt man verfügt über ein gewisse Offenheit in seinen Ideen. Tanijiri war 42 Jahre alt, als er mit Suppose Design Office sein eigenes Büro gründete – das ist schon eine Weile her. Heute greift der Architekt auf 17 Jahre Erfahrung zurück und gilt als Experte für die japanische Wohnungsfrage.
FOTOGRAFIE Toshiyuki Yano
Toshiyuki Yano
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