Körper aus Holz
Haus Gapfohl von Bernardo Bader Architekten in Vorarlberg
Das schlichte, mit Lärchenholz verschalte Haus Gapfohl zeigt einmal mehr das Faible des Vorarlberger Architekten Bernardo Bader für temporäre, einfache Wohnformen: Auf 1.100 Metern Höhe verbindet sich die minimalistische Architektur des Hauses wie selbstverständlich mit der rauen Natur des Laternsertals.
Das Erleben des Ortes und die regionale Bindung der Architektur stehen in der Arbeit des Architekten Bernardo Bader im Vordergrund. Für ihn ist jedes Projekt „eine Einheit von Natur und Kultur“. Auch im Haus Gapfohl liegt die Betonung auf den wesentlichen Dingen des Lebens – ganz im Sinne der Urhütte, deren architektonisches Konzept auf den römischen Architekten Vitruv zurückgeht und die im 18. Jahrhundert von Marc-Antoine Laugier als Naturhaus-Prinzip idealisiert wurde.
Spannungsvolle Fassade
Der kompakte Massivholzbau mit Lärchenverschalung liegt solitär auf einer geneigten Südterrasse im Laternsertal, einem Seitental des Rheintals in Vorarlberg. Durch die Lage an der oberen Parzellengrenze und die kompakte Gestaltung des Volumens konnte der Eingriff in das Grundstück minimiert werden. Gleichzeitig weitet sich so der Blick maximal in die umliegende Berglandschaft. Die Außenhaut des Gebäudes, einer modernen Version der traditionellen Hütte, besteht aus unbearbeiteten Lärchenbrettern in unterschiedlichen Breiten – „genauso wie sie von der Säge kommen“, so der Architekt. Durch die bewusst grobe Verschalung in Kombination mit der unregelmäßigen Anordnung von Fensteröffnungen in verschiedenen Größen entsteht eine spannungsvolle Fassade, ein lebendiger Körper aus Holz.
Konzentration auf das Wesentliche
Auch im 84 Quadratmeter großen Innenraum dominiert das helle Holz. Die schlichten Einbauten gehen dabei scheinbar nahtlos in die Wände und Böden über. Die minimalistische Ausführung gepaart mit dem bis unter den spitzen Giebel geöffneten Raum schafft eine ruhige, beinahe zenartige Atmosphäre: Man meint, die Stille der Natur zu spüren. Vom offenen, mit Kamin und wenigen schlichten, modernen Möbelstücken eingerichteten Wohnbereich führt eine Treppe zum Schlafzimmer hinauf. Auf beiden Ebenen öffnet sich der Raum über eine großflächige Verglasung nach außen und bietet einen weiten Ausblick auf die Bergsilhouette des Walsertals.
| Bauaufgabe | Ferienhaus |
| Bauzeit | März – Juni 2022 |
| Bauherrschaft | privat |
| Flächen | 99 m² bebaute Fläche; 84 m² Nutzfläche, 126 m² Bruttogeschossfläche |
| Volumen | 566 m³ Kubatur |
| Struktur | vorgefertigter Holzbau (mit Kreuzlagenholz KLH |
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