Leiser Luxus
Stadtpalais am Herzogpark von Sir David Chipperfield und Studio Mark Randel
![Foto: B<span class="cs6AdminFormInput"><span class="cs6AdminFormInput"><span id="id6AdminFormBlockElementsinput[dl_mvp_bilder_helper_block]" class="cs6AdminFormBlockContentList"><span class="cs6AdminFormBlockElement cs6AdminFormElementContent"><span class="cs6AdminFormInput"><span id="id6AdminFormBlockElementsinput[dl_rel_bilder][21058666]" class="cs6AdminFormBlockContentList"><span class="cs6AdminFormBlockElement cs6AdminFormElementContent"><span class="cs6AdminFormInput"><span class="cs6FormInput">enjamin Brinckmann</span></span></span></span></span></span></span></span></span> Foto: Benjamin Brinckmann](https://cdn.baunetz-id.de/fm/1199/thumbnails/01_Euroboden_Kolberger5_%28c%29Benjamin_Brinckmann_baunetz-id-projekte.jpg.3498438.jpg)
Selbstbewusst und mit gleichzeitig zurückhaltender Eleganz reiht sich das von Pritzker-Preisträger Sir David Chipperfield und Studio Mark Randel entworfene Stadtpalais am Münchner Herzogpark in die umliegenden Gründerzeitbauten ein. Der frei stehende fünfgeschossige Neubau an der Kolbergerstraße greift die Elemente der historischen Nachbargebäude auf, indem er diese zeitgenössisch interpretiert und mit viel Feinsinn weiterentwickelt.
In unmittelbarer Nähe zum Isarufer und dem Englischen Garten liegt der Herzogpark, der sich als grüne Ader durch das noble Münchner Viertel Bogenhausen zieht. Dort ist nun ein Wohngebäude errichtet worden, das sich durch seine subtile Eleganz und Klarheit wie selbstverständlich in den historisch gewachsenen Stadtteil einfügt. Das war auch der ausdrückliche Wunsch des Immobilienentwicklers Euroboden: ein Gebäude zu schaffen, das die Struktur der Umgebung aufgreift, ohne zu historisieren, das sich „einordnet, aber nicht unterordnet“. Für den Entwurf zeichnete der jüngst mit dem Pritzker-Preis bedachte Sir David Chipperfield verantwortlich, der gemeinsam mit seinem langjährigen Mitarbeiter Mark Randel an dem Projekt arbeitete. Entstanden ist ein exklusives Wohnhaus mit umlaufendem Garten, in dem zwei dreigeschossige Townhouses, mehrere Etagenwohnungen und zwei Penthouses untergebracht sind. Diese verfügen über durchgesteckte, offene Grundrisse sowie sich nach drei Seiten öffnende Fensterfronten, Loggien und Terrassen.
Formale Reduktion und subtile Eleganz
Die Konzentration auf das Wesentliche, der äußerst sensible Umgang mit der Historie und hochwertige Materialkompositionen zeichnen die Werke des britischen Star-Architekten aus. Dazu zählen das Marburger Literaturarchiv, die Neue Nationalgalerie und die James-Simon-Galerie in Berlin sowie das Mamore Pacific Headquarter in Seoul. Beim Wohnhaus in der Kolbergerstraße zeigt sich sein Feingefühl bereits an der symmetrisch gegliederten Fassade, die sich sowohl in ihren Proportionen als auch in ihrer Gestaltung an die Nachbargebäude anlehnt. Die fein verputzten Lisenen heben sich von zurückgesetzten Wandflächen mit gröberem Putz ab. Im Zusammenspiel mit horizontalen Bändern aus gestocktem Jura Kalkstein ergeben sie eine klare Komposition, die je nach Lichtsituation unterschiedlich wirkt. Bereits in der Außenansicht lässt sich die Reduktion auf wenige, äußerst hochwertige Materialien erkennen: Das Eichenholz der Eingangstüren, die feinen Stahlprofile der bündig mit der Fassade gesetzten Fenster und die aus Bronze gegossenen Absturzsicherungen bilden ein fein nuanciertes Zusammenspiel, das sich im Inneren des Gebäudes fortsetzt.
Klare Raum- und Materialkomposition
Unmittelbar hinter der mittig liegenden Eingangstür öffnet sich das eindrucksvolle zweigeschossige Foyer als räumliche Schnittstelle der Hausgemeinschaft. Die hier sichtbare Raumkomposition sowie die Materialität führen nicht nur das äußere Erscheinungsbild fort, sondern nehmen auch Bezug auf die Ausgestaltung der einzelnen Wohneinheiten. Neben schwellenlosen Verbindungen durch raumhohe Türen, breite Sichtachsen und große Fensteröffnungen finden sich hier ebenso schlichte und gleichzeitig edle Oberflächen aus handwerklich verarbeiteten Naturwerkstoffen wie geöltem Eichenholz und toskanischem Travertin. Einen schönen Kontrast zum hellen Holz bietet das Leuchtensystem N55 von Mario Nanni für Viabizzuno. Das bronzierte Messing der eigens gefertigten Handläufe und Türgriffe, der Aufzugstür und der Briefkästen ist bewusst so gewählt, dass es im Laufe der Zeit Patina bekommt.
Ausgesuchtes Design: Harmonie und Kontrast
Das direkt unter dem Dach liegende Penthouse ist mit maßgeschneiderten Einbauten und ausgewählten Designstücken ausgestattet. Auf zwei Ebenen, die durch eine Wendeltreppe aus massivem Travertin verbunden sind, öffnet sich die Wohnung mit zwei Dachterrassen und einer Loggia nach außen. Wie im restlichen Gebäude dominieren dort Eichenholz und geschliffener Naturstein, vom Schlafzimmer über das Bad bis zum Salon. Besonders beeindruckend ist die monolithische Badewanne, die nach einem Entwurf der Architekten eigens aus massiven Travertinblöcken herausgearbeitet wurde. In Kooperation mit Man of Parts, Lumisol und Occhio wurden die Räume mit Möbeln und Wohnaccessoires von Designer*innen wie Sebastian Herkner, Yabu Pushelberg oder Osvaldo Tenório eingerichtet. Außerdem wird das Interiordesign durch Arbeiten der Münchner Künstler Julian Kerkhoff und Stefan Bogner bereichert. Die Kombination aus einer klaren Architektursprache, detailverliebten Einbauten, ausgewählten Designobjekten und einzelnen Vintage-Stücken schafft ein harmonisches Gesamtbild, das durch bewusst gesetzte Kontraste aufgebrochen wird. Es lässt dabei sogar noch ein wenig Spielraum für die Handschrift der zukünftigen Bewohner*innen.
Gesamtwohnfläche: | 2.800 qm |
Architektur: | Sir David Chipperfield und Studio Mark Randel |
Innenausbau Penthouse: | Euroboden Interior |
Ausstattung Penthouse: | Man of Parts, Lumisol, Occhio |
Landschaftsarchitektur: | Erica & Federico Ratti, SAMY Freiraumarchitektur |
Bauherr: | Euroboden Architekturkultur |
Räumliche Inszenierung & Möblierung
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