Lichtblick in London
Umbau eines viktorianischen Reihenhauses von Oliver Leech
											
											
					Mehr Licht und Raum – dieses knappe Briefing erhielt der Architekt Oliver Leech vor dem Umbau eines viktorianischen Reihenhauses in London. Er entkernte das zweigeschossige Haus bis auf die Grundmauern und schuf durch einen lichtdurchfluteten Anbau eine neue Wohnqualität in der Küche.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt? Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste, dass sich Problemlösungen oft in unserem unmittelbaren Umfeld befinden. Auch Maximilian Taylor, ein Werbefachmann aus London, sagte sich: Don't move, improve! Er hatte sich vor einigen Jahren eine zweigeschossige Wohnung in einem viktorianischen Reihenhaus gekauft, die ihm mit der Zeit zu klein wurde und dringend renoviert werden musste. Ganz besonders störte sich der Engländer an der engen Küche und der düsteren Atmosphäre im Erdgeschoss, in das kaum Tageslicht gelangte. Dennoch mochte er das Haus, die Lage, das Flair des Südlondoner Stadtteils Camberwell und grübelte deshalb schon seit längerem über zwei Optionen: entweder umziehen oder die alte Wohnung umbauen.
        
											
											
					
Mehr Platz, mehr Licht
Maximilian Taylor entschied sich für die zweite Option. Ein Bekannter empfahl ihm den Architekten Oliver Leech, dem Taylor seine Wünsche in knappen Worten formulierte: mehr Platz, mehr Licht, mehr Komfort. Darauf folgte ein Komplettumbau, um vor allem im Erdgeschoss für mehr Raumvolumen und Lichteinfall zu sorgen. Oliver Leech und sein Team entkernten die Immobilie bis auf die Grundmauern und erweiterten die Wohnfläche durch zwei geschickte Eingriffe.
Ein Anbau zum Hinterhof dient als Erweiterung des Hauses, in dem Küche und Esszimmer untergebracht sind. Ein durchgängiges Oberlicht sorgt für eine Trennung des Raumes und natürliches Licht über dem darunter stehenden länglichen Esstisch. Ihm gegenüber befindet sich eine lange, grüne Küchenzeile. Durch ein schmales Dachfenster oberhalb der Spüle und ein großes Fenster zum Hof wird auch dieser Bereich lichtdurchflutet.
        
											
											
					
Subtile Kontraste
Beim Interior setzte Oliver Leech auf natürliche Materialien und klare Formen. „Es ging uns nicht darum, mit dem Umbau etwas vollkommen Anderes zu gestalten. Wir wollten vielmehr moderne mit ursprünglichen Elementen kombinieren und dadurch eine gemütliche Wohnatmosphäre schaffen“, erklärt der junge Architekt. So harmoniert insbesondere auf der unteren Etage das robuste Backsteinmauerwerk mit der weißen Decke und Wänden und der polierten Arbeitsplatte aus Beton, während das Holz der Dachbalken, Terrassentür und des Fensters im Kontrast zum grauen Betonboden stehen. Für Auftraggeber Maximilian Taylor ist das persönliche Highlight die niedrige Fensterbank am Ende der Küchenzeile, auf die er sich bei geöffnetem Fenster auch vom Hinterhof aus setzen kann. „So kann ich die Abendsonne zu jeder Jahreszeit genießen“, freut sich der Londoner über sein neues, altes Zuhause.
			FOTOGRAFIE Ståle Eriksen
			Ståle Eriksen
	
| Entwurf | Oliver Leech Architects | 
| Bauherr | Privat | 
| Standort | London | 
| Fertigstellung | 2019 | 
| Art | Umbau | 
| Kosten | £ 204k | 
| Innenausbau und Möbel | |
| Beleuchtung | Mr Resistor, Muuto, Flos, Heal’s, Workstead, Tala | 
| Fenster | Velfac Ltd., Capital Joinery Ltd. | 
| Fensterbank | Albion Architectural Concrete | 
| Badezimmerfliesen | Parkside Designs, Claybrook Studio | 
| Sanitärartikel | Bathroom Discount Centre, Lusso Stone, Cast Iron Bath Company | 
| Küche | MG Carpentry | 
| Küchenarmaturen | Neff, Franke | 
| Küchenarbeitsplatte | Stoneworktop.co.uk | 
| Backsteine | Wienerberger | 
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