Palast ohne Hierarchien: Vom Luxushotel zum Architekturbüro
Der Umbau eines früheren Luxushotels an der australischen Westküste in ein Architekturbüro.
Partner: planmöbel
Neues Leben für ein denkmalgeschütztes Gebäude: In Perth hat das erfolgreiche, australische Architekturbüro Woods Bagot ein historisches Luxushotel im Zentrum der Metropole zu seinem neuen Firmensitz umgebaut. Der alte Charme und die Großzügigkeit sind geblieben.
Kann Wohnlichkeit in der Büroarchitektur tatsächlich zum Entstehen einer Firmenkultur beitragen? Die Frage würden die Planer von Woods Bagot mit einem klaren Ja beantworteten. Sämtliche ihrer gestalterischen Lösungsansätze beim Umbau des Palace Hotels in Perth basieren auf der Geschichte des Gebäudes und seiner behaglich-komfortablen Atmosphäre. Die Architekten nutzten die Vielfalt und Großzügigkeit des 1.350 Quadratmeter großen Hauses aus dem Jahr 1897, um den späteren Nutzern, ihren Kollegen, eine größtmögliche Flexibilität und abwechslungsreiche Mischung bieten zu können. Diese können sich ihren Arbeitsplatz jeden Tag neu aussuchen und haben die Wahl zwischen freistehenden Arbeits- oder Stehtischen, Meeting- und loungeartigen Bereichen sowie Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen in unterschiedlich gestalteten Raumszenarien: hierarchieloses Arbeiten.
Stuck und Kabel
Im Zuge des Umbaus legten die Architekten historische Stuck- und Dekorelemente sowie originale Oberflächen frei und kombinierten sie mit zeitgemäßen Materialien wie poliertem Estrichboden und offen unter der Decke verlaufenden Rohren und Kabeln in den großen Gemeinschaftsbüros. Die Mitarbeiter treten nun von früheren Hotelzimmern mit einer intimen und wohnlichen Atmosphäre in offene Arbeitsbereiche mit lebendiger Atmosphäre. Das Zentrum des Firmensitzes bildet das ehemalige Atrium des Hotels, das in seiner neuen Funktion als gemeinschaftlicher Ausstellungs-, Meeting- und Veranstaltungsraum genutzt wird. Vorhänge bieten die Möglichkeit, einzelne Bereiche temporär abzutrennen.
Einen weiteren, spannenden Kontrast zum historischen Kontext bieten die Arbeitstische der Architekten: Die unit Benches des deutschen Büromöbelherstellers planmöbel erinnern an gegenwärtige Bürotrends der Startup-Welt und bieten gleichzeitig die von den Gestaltern gewünschte Flexibilität. Die von dem Berliner Architekturbüro Kinzo entworfenen Tische sind ein perfekter Teamplayer und können dank ihrer Modularität als klassischer oder temporärer Arbeitsplatz sowie Konferenztisch eigesetzt werden. Im Woods Bagot-Firmensitz wurden die Tische mit Schiebeplatte und Orgaschiene ausgestattet, die Oberfläche besteht aus weiß eingefärbter Esche.
Mit ihrer eklektischen Gestaltung verwischen Woods Bagot die Grenzen zwischen Arbeits- und Wohnatmosphäre und verkünden, an eigenem Leibe, ihre Interpretation zeitgenössischer Büroarchitektur. Der Umbau beweist, dass sich Komfort und Weitläufigkeit historischer Bausubstanz mit zeitgemäßen Arbeitstrends und -technologien nicht nur verbinden lassen, sondern diese auch gegenseitig voneinander profitieren.
FOTOGRAFIE Dion Robeson
Dion Robeson
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