Raster mit Tiefgang
Strukturierte Forschung: imposante Nischenfassade von KAAN Architecten und FRES architectes.
Sortieren und kategorisieren – diese Tätigkeiten sind sowohl Wissenschaftlern als auch Architekten vertraut. Das zeigt sich in dem Neubau für das Institut des Sciences Moléculaires d’Orsay (ISMO), der in ein Raster aus Beton gekleidet ist.
Das niederländische Büro KAAN Architecten hat in Zusammenarbeit mit dem Pariser Büro FRES architectes den Institutsneubau geplant, der Teil des künftigen 600 Hektar großen Campus der Université Paris-Saclay ist. Der Campus auf dem Plateau de Saclay liegt etwa 20 Kilometer südwestlich von Paris und soll in zwei Jahren fertiggestellt werden.
Die Fassade überzieht eine Struktur aus Beton: Sie reckt sich 80 Zentimeter weit von der Fensterfront in den Raum. Hinter der beinahe wehrhaften Hülle verbirgt sich ein zarter luftiger Kern. Der Eingangsbereich ist durch eine leichte Verschiebung des Rasters gekennzeichnet.
Wer eintritt, gelangt in ein transparentes, großzügiges Atrium, in das sich Treppen und Balkone schieben, die in durchsichtige Balustraden wie in eckige Petrischalen eingefasst sind. Damit die Menschen hier nicht die Bodenhaftung verlieren, lenken die großzügigen Fensterfassaden die Blicke auf den Wald, der das Gebäude umgibt. Auch das Auditorium, das mit Eichenholz ausgekleidet ist, erdet den Eindruck des Gebäudes.
Direkt hinter der Südfassade verlaufen die Flure, an die sich die Büros anschließen, während sich die Arbeitsräume um die beiden Lichthöfe gruppieren. An der Nordseite hinter einer Vorhangfassade befinden sich die Labore, in die nur wenig Tageslicht fallen darf. Im Inneren sind drei Forschungslabore, das Institut für molekulare Physik und für physikalische Chemie untergebracht.
Ein Teil des Gebäudes beherbergt Laser, Spectrometer und andere wissenschaftliche Instrumente, im anderen Teil befinden sich ruhige Konferenzräume und Büros. Was sich an der Fassade ablesen lässt, ist die Unterteilung in Nischen, die aber keine verschlossenen Kämmerlein sind, sondern maximale Transparenz zeigen. Auch das ist ein Wert, der sowohl Wissenschaftlern als auch Architekten gut steht.
FOTOGRAFIE Fernando Guerra und Sebastian van Damme
Fernando Guerra und Sebastian van Damme
Projektarchitekten
KAAN Architecten (Kees Kaan, Cincent Panhuysen, Dikkie Scipio)
kaanarchitecten.comInstitut des Sciences Moléculaires d’Orsay (ISMO)
Neubau: 10.000 Quadratmeter / Orsay, Frankreich / Entwurfsphase Juli 2012 bis Juli 2014 / Bauphase Juli 2014 bis Januar 2018 / Kosten: 20.000.000 Euro
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