Rolls-Royce mit Aqua Zone
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Ausgestattet mit einem malerischen Ausblick auf Zürich und den Ausläufer des Zürichsees, liegt das Dolder Grand Hotel in erhöhter Lage zwischen dem Stadtzentrum und einem weitläufigen Waldstück mit Golf- und Tennisanlagen. Nach vierjähriger Bauzeit wurde das Flaggschiff der Zürcher Hotellerie, das sich heute wegen umfangreicher Erweiterungen „City Resort der Luxusklasse“ nennen darf, im April 2008 eröffnet. Das nach den Plänen von Foster and Partners aus London in den Originalzustand von 1899 versetzte ehemalige „Curhaus“ wurde dafür durch zwei Seitenflügel, den Spa-Wing sowie den Golf-Wing erweitert und bietet neben 173 Zimmern und Suiten, Restaurants, Banketträumlichkeiten und Salons auch eine Spa-Landschaft auf 4.000 Quadratmeter Grundfläche.
Seit seiner Eröffnung im Jahre 1899 als „Hotel & Curhaus“ für die nationalen und internationalen Gäste der Upper Class, hat das Gebäude des „Dolder Grand“ eine wechselvolle Geschichte durchlebt. So wurde bereits in den 1920er Jahren der Haupteingang von der Vorder- auf die Rückseite verlegt und im Laufe der Jahre diverse weitere An- und Umbauten durchgeführt. Ende der 1990er Jahre stellten die Betreiber fest, dass schließlich größere Investitionen nötig würden, um dem Hotel auch in Zukunft seinen festen Platz unter den Schweizer First Class Hotels zu sichern. Mit den Planungen wurde der englische Architekt Lord Norman Foster beauftragt, der erst einmal vorschlug das Hauptgebäude in seinen ursprünglichen Zustand von 1899 zurückzuversetzen. Darüber hinaus sah er zwei Erweiterungsbauten vor, die sich wie Flügel hinter das Haupthaus legen und mit ihm durch einen geschwungenen Gang verbunden sind.
Das Spa-Menü
In einem der beiden Neubauten ist heute auf zwei Stockwerken das Dolder Grand Spa untergebracht, dessen Angebot wie ein Besuch im El Dorado der Wellnessoasen klingt. Die allgemein zugängliche „Aqua Zone“ bietet beispielsweise einen Swimmingpool, einen Indoor Whirlpool, einen Outdoor Whirlpool, eine Liegeterrasse sowie ein Sanarium, Dampfbad und Schneeparadies. Außerdem können es sich die Gäste in einem der Pebble Loungers, mit feinen, warmen Kieseln gefüllten Wannen bequem machen, die eigens für das Dolder Grand Spa entwickelt wurden. Desweiteren bieten 19 Behandlungsräume, zwei exklusive Spa-Suiten, ein Damen- und ein Herren-Spa, die jeweils mit Sauna, Dampfbad, Tauchbecken, Aromapool, Fußbad, Solarium und Ruheräumen ausgestattet sind weitere Spielmöglichkeiten.
Und damit noch nicht genug, denn die Gäste des Dolder Grand sind möglicherweise bereits einiges von zuhause gewohnt. So bietet das Spa, neben einem Meditationsraum mit Spiegelmosaikkuppel und Kerzenschein einem Workout-, Mind-Body- und Movement-Studio auch einen Medical Wellness-Bereich, der neben klassischer Anti-Aging Medizin noch gleich OP-Termine für Plastische Chirurgie anbietet. Ein Shop, ein Friseur, eine Bücherei und ein Café runden das Angebot des Spa-Himmels ab.
„Classic traditions with a techno beat”
Selbstverständlich bietet das Spa der Superlative auch ein Gestaltungskonzept, dessen Philosophie sich mit dem Slogan „Classic traditions with a techno beat“ aber nur schwer erschließt. „Das Herzstück“, so die Spa-Expertin Sylvia Sepielli vom Büro SPAd Inc. Sylvia Sepielli aus Sedona, Arizona, „bildet eine Felsschlucht, die gleichzeitig auch ein Pool ist. Die Schlucht findet ihre Fortsetzung in einem schneckenförmigen Meditationsraum mit einer Kuppel aus funkelnden Spiegelmosaiken.“ Ausgestattet mit Produkten des Herstellers Klafs, die zum Teil von Hand mit Perlmutt beschichtet wurden, und weiteren hochwertig gestalteten Oberflächen aus Naturstein oder Mosaiken von Bisazza, geben dem Dolder Grand Spa zumindest den Lack, den man bei einem Luxus-Spa erwartet.
Rolls-Royce-Fahrer bevorzugt?
Die Nutzung des modernen Jungbrunnens ist lediglich den Hotelgästen und einem kleinen erlesenen Kreis gestattet, denn die Mitgliedschaft im Spa Members Club kann nicht jeder erwerben. Wer rein darf entscheidet ein spezielles Auswahlkomitee. Leisten können sich die rund 4500 Euro Jahresbeitrag sowieso nur wenige. Die Übrigen gehen, wie alle Normalsterblichen, entweder in die öffentlichen Sauna- und Schwimmanlagen oder in einen der unzähligen Fitness-Clubs, die allerorts aus dem Boden sprießen und ist dort bei Step-One-Kurs, Laufband und gemischter finnischer Sauna vermutlich auch ganz zufrieden.
FOTOGRAFIE Peter Hebeisen
Peter Hebeisen
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