Thailändische Toblerone
Früher Studentenheim, nun Freizeitzentrum der Universität Bangkok: Architektur ist recycelbar!

In Bangkok beweist ein 20 Jahre altes Gebäude, dass Architektur recycelbar ist: vom Studentenwohnheim zum Leistungs- und Freizeitzentrum der städtischen Universität. Um das komplexe Programm in dem Haus unterzubringen, stülpte das thailändische Architekturbüro Supermachine eine zweite Hülle aus Holzschindeln über den Altbau und füllte ihn mit jeder Menge Farbe.
Für Pitupong Chaowakul war es nicht weniger als „die größte Herausforderung“ für sein Büro: Die Umwandlung des 2.200 Quadratmeter großen Gebäudes der Universität Bangkok ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie alte Bausubstanz mit wenigen neuen Eingriffen in gute Architektur verwandelt werden kann.
Aus 2 wird 1
20 Jahre lang war das Gebäude des heutigen SAC (Student Activity Center) ein Stundentenheim, bis es 2011 durch Überschwemmungen stark beschädigt und unbewohnbar wurde. Aus Budgetgründen war ein Neubau ausgeschlossen, obwohl die gewünschte Umprogrammierung des Hauses auch nach differenzierteren Raumformaten verlangte. Neben mehreren Seminarräumen sollten ein Fotostudio, diverse Proberäume und ein Tanzstudio in den Bau integriert werden. Supermachine vereinte die alte Struktur aus zwei 90 Meter langen Giebeldächern unter einer neuen Fassadenverkleidung aus Zedernholz-Schindeln. Die Hälfte der darunter liegenden Flächen blieb, mit Ausnahme einiger Farbkleckser, unberührt. Ehemals innen liegende Höfe wurden nach außen hin geöffnet und verbinden das Haus mit dem Campusgelände.
Vernetzte Ebenen
Der ehemalige Verbindungsflur, der die zwei Gebäudehälften in der Mitte teilte, blieb erhalten und bekam die Farbe Gelb zugewiesen: Wand, Boden und Decke erstrahlen nun in einheitlichem Anstrich und markieren den Gang als Durchwegungszone. Jeder der vier öffentlichen Höfe bekam ebenfalls eine monochrome Einfärbung: Lila, Grün, Pink und Türkis geben den Räumen eine unverwechselbare Identität und runden den fröhlichen Farbkanon ab. Über Lichttrichter gelangt Tageslicht in die Bereiche, die vor allem der Erholung dienen sollen. Auch die Böden zwischen Erd- und Obergeschoss wurden durch ein lichtdurchlässiges Netz ersetzt, auf dem sich die Studenten zum Studieren und Entspannen niederlassen können.
Im Holzmantel
Der prestigeträchtigste Raum des SAC ist auch der größte: Der BU POM POM Club ist ein 16 Meter hoher Raum und dient dem gleichnamigen und international erfolgreichen Chearleading-Team der Universität als Trainingsstätte. Die Dimensionen des Saals bedingen sich durch die akrobatischen Flugnummern der Turner. Die Übungshalle bildet das Endstück des langen Gebäuderiegels, der nach seiner Fertigstellung nicht nur in neuem Gewand auftritt, sondern auch mit einem neuen Spitznamen bedacht wurde: Die Studenten tauften das SAC liebevoll „Toblerone“. Eine Anspielung auf Form und Aussehen des umgebauten Hauses, das den Studenten nicht nur ein farbenfrohes Freizeitzentrum beschert hat, sondern auch ein guter Beweis dafür ist, dass Architektur recycelbar ist.
FOTOGRAFIE Wison Tungthunya
Wison Tungthunya
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