Vom Lager zum Loft
Umnutzung einer Industriehalle von Allaround Lab in Barcelona
Feste feiern, arbeiten und entspannt zusammenwohnen: Für ein junges Paar baute das Designbüro Allaround Lab eine ehemalige Lagerhalle in Barcelona in ein wohnliches, multifunktionales Loft mit minimalistischen Einbauten um.
Bereits vor dem Kauf kontaktierte ein junges amerikanisch-mexikanisches Paar, das nach Barcelona ziehen wollte, das ortsansässige Büro Allaround Lab für eine erste Einschätzung. Eine frühere Lagerhalle sollten die Architekt*innen zu einem komfortablen Zuhause umbauen. Die Bauherrschaft wünschte sich ein Loft zum Leben und Arbeiten, für Partys mit Freunden und Weinproben. Die Räume sollten wohnlich wirken und im Alltag gut funktionieren. Mit „minimalen Mitteln, die zum Bewohnen eines Ortes nötig sind“ ging Allaround Lab an das neue Projekt heran. Stauraum, Küche, Bad und ausreichend Platz, um sich zu bewegen, waren die Grundpfeiler der Planung.
Gliederung durch Mezzanin
Die 120 Quadratmeter gliederten die Architekt*innen durch ein Zwischengeschoss. Während unten Küche, Ess- und Wohnzimmer einen großen Raum bilden, befinden sich oben zwei von einem diagonalen Flur abgehende Schlafzimmer und ein Bad. Diese Anordnung ermöglicht vielfältige Blickachsen zwischen den Zimmern, denn die Unterteilungen der einzelnen Räume fiel so minimalistisch wie möglich aus. Weit aufklappbare Fenster bieten vom Zwischengeschoss aus einen weiten Blick ins Wohnzimmer und versorgen es mit Tageslicht.
Helle Farben, multifunktionale Möbel
Einbauten in Weiß, hellen Braun- und Grautönen gehörten von Beginn an zur Planung. Das Sofa beispielsweise ist ein Entwurf der Architekt*innen. Mit seinem auf der Rückseite integrierten Stauraum schafft das multifunktionale Möbelstück einen Raum im Raum, ohne die Offenheit der Fläche zu begrenzen. Für die Einbauten wählten die Gestalter*innen Produkte von Cubro aus, einer spanischen Marke, die Abdeckungen und Paneele für Ikea-Küchen und -Schränke herstellt. „Wir haben uns für Paneele aus Stahl entschieden – mit einem Kern aus echtem Holz“, erläutert der Architekt Jordi Ribas. „Für die Sofabezüge haben wir uns an einen lokalen Hersteller gewandt.“
Gelungene Gliederung
Die Küche erhält durch das Mezzanin ebenfalls die Anmutung eines eigenen Raums. An der überkragenden Arbeitsplatte vom spanischen Hersteller Cosentino ist Platz für zwei Barhocker, die ihr einen wohnlichen Charakter geben. Stauraum bieten die quer im Raum stehenden und von beiden Seiten nutzbaren Einbauschränke. Zur Küchenseite ist darin Platz für Kochutensilien. Die Rückseite ist ebenfalls als Stauraum gedacht und schützt gleichzeitig die Bewohner*innen vor Blicken, ohne den Tageslichteinfall gänzlich zu blockieren. Schöne Details des Bestandsgebäudes – wie die Industriefenster, die Decken und Mauern – erhielten die Architekt*innen.
Abstimmung aus der Ferne
Eine besondere Herausforderung für das Team von Allaround Lab bestand darin, dass die Kund*innen aufgrund der Covid 19-Pandemie das Haus während des gesamten Umbaus nicht besichtigen konnten. „Wir mussten sie also sehr oft per Videokonferenz auf dem Laufenden halten und ihnen Muster für einige Materialien in die USA schicken“, erinnert sich Jordi Ribas.
Umso größer war die Freude, als das junge Paar endlich nach Barcelona kommen und das fertige Haus live sehen konnte. Mit zurückhaltenden, vielseitig nutzbaren Einbauten ist es Allaround Lab gelungen, die anfangs komplett leere Halle in einen wohnlichen Ort zu verwandeln, der dem Lebensstil der Bauherr*innen gerecht wird.
FOTOGRAFIE José Hevia
José Hevia
| Projektname | Ávila |
| Entwurf | Allaround Lab |
| Team | Noelia de la Red und Jordi Ribas |
| Ort | Calle Ávila, Barcelona |
| Fläche | 120 Quadratmeter |
| Budget | < 100.000 Euro |
| Fertigstellung | 2022 |
Mehr Projekte
Camouflage im Eichkamp
Berliner Familienresidenz von Atelier ST
Mid-Century im Stadthaus
Renovierung und Erweiterung eines Hauses in Barcelona
Lautner, but make it Cape Town
In den Fels gebaute Villa Lion’s Ark an der Küste Südafrikas
Ein Zuhause aus Licht und Pflanzen
Umbau einer Sechzigerjahre-Wohnung in Mailand von SOLUM
Wohnen in Blockfarben
Umbau einer Scheune bei Barcelona von h3o Architects
Olympisches Raumspiel
Reihenhaus-Renovierung im Olympischen Dorf München von birdwatching architects
Ganz der Kunst gewidmet
Atelier für eine Malerin in Germantown von Ballman Khapalova
Heiter bis holzig
Zweigeschossiges Wohnhaus mit Farbakzenten im Hudson Valley von nARCHITECTS
Kreative Transformationen
Nachhaltiges Bauen mit regionalen Ressourcen und innovativen Produkten von JUNG
Von der Enge zur Offenheit
Filmreifer Wohnungsumbau in Madrid von GON Architects
Leben im Schweinestall
Historisches Stallgebäude wird modernes Familienheim
Surferträume im Reihenhaus
Umbau eines Sechzigerjahre-Wohnhauses in Norwegen von Smau Arkitektur
Wabi-Sabi am Hochkönig
Boutiquehotel stieg’nhaus im Salzburger Land von Carolyn Herzog
Faltbarer Transformer
Ein ländliches Wochenendhaus in Argentinien von Valentín Brügger
Funktionale Fassaden
Verschattung im Bestand und Neubau
Wohnhaus in Kurvenlage
Neubau mit rundem Garten in Südkorea von Sukchulmok
Palazzo mit Patina
Umbau eines apulischen Anwesens durch das Architekturbüro Valari
Alte Scheune, neues Leben
Historisches Gebäude in Tübingen wird zu modernem Wohnraum
Gebaut für Wind und Wetter
Ferienhaus im schwedischen Hee von Studio Ellsinger
Ein Dorfhaus als Landsitz
Wohnumbau von Ricardo Azevedo in Portugal
Ein offenes Haus
Feministischer Wohnblock Illa Glòries von Cierto Estudio in Barcelona
Harte Schale, weicher Kern
Unkonventionelles Einfamilienhaus in Mexiko von Espacio 18 Arquitectura
Zwischen Bestand und Zukunft
Umbau einer Kölner Doppelhaushälfte durch das Architekturbüro Catalanoquiel
Offen für Neues
Nachhaltige Renovierung einer flämischen Fermette durch Hé! Architectuur
Baden unter Palmen
Studio Hatzenbichler gestaltet ein Wiener Loft mit Beton und Grünpflanzen
Maßgeschneidertes Refugium
Georg Kayser Studio verbindet in Barcelona Altbau-Charme mit modernem Design
Rückzugsort im Biosphärenreservat
MAFEU Architektur entwirft ein zukunftsfähiges Reetdachhaus im Spreewald
Im Dialog mit Le Corbusier
Umbau eines Apartments im Pariser Molitor-Gebäude von RREEL
Warschauer Retrofuturimus
Apartment mit markantem Raumteiler von Mistovia Studio
Trennung ohne Verluste
Ferienhaus im Miniformat auf Usedom von Keßler Plescher Architekten