Neues Designdenken
Natural Material Studio erforscht die Nutzung biobasierter Materialien

Das internationale Design-, Forschungs- und Kunstbüro Natural Material Studio hat sich zum Ziel gesetzt, das kollektive Verständnis von Materialien zu erweitern. Vor Kurzem präsentierte das in Kopenhagen ansässige Studio die Ergebnisse seiner jahrelangen Forschung im Bereich biobasierter Materialien im Rahmen der Ausstellung Human Nature.
Materialorientiertes Kreislaufdesign
Natural Material Studio wurde 2018 von Bonnie Hvillum gegründet. Seitdem beschäftigt sie sich mit den Grundsätzen des Kreislaufdesigns und untersucht Methoden der Wiederverwendung und Umnutzung. Dabei verfolgt das Studio einen materialorientierten Ansatz, der sich auf nicht oder nicht ausreichend genutzte natürliche Ressourcen konzentriert und die Eigenschaften und Möglichkeiten dieser Stoffe erforscht. Das interdisziplinär arbeitende Team führt Naturwissenschaften wie Biologie und Chemie mit Design und Kunst zusammen und stellt seine Expertise Unternehmen und Organisationen in Form von Beratung oder Lehre zur Verfügung. Zudem entwickelt das Studio maßgefertigte Designlösungen für Auftraggeber weltweit – Arbeiten, die einerseits einen hohen künstlerischen Anspruch haben und andererseits zeigen, wie ungenutzte natürliche Materialien in neuen Kontexten und Kombinationen zukünftig verwendet werden können.
Sinnliche Erkundungen
Einen Eindruck von der Arbeit des Büros konnten Besucher*innen während der 3daysofdesign gewinnen. Im Rahmen des Kopenhagener Festivals war vom 7. bis 9. Juni die bisher größte Einzelausstellung von Natural Material Studio in einer Halle von Copenhagen Contemporary zu sehen. „Mit Human Nature wollten wir eine rein sinnliche, körperlich erkundbare Erfahrung mit den Materialien ermöglichen“, erzählt Bonnie Hvillum. Auf einer Fläche von 650 Quadratmetern zeigte die Ausstellung die aus Biopolymeren, natürlichen Weichmachern, Lehm und Kalk entwickelten Materialien des Studios in Form von faszinierenden Objekten. Besonders eindrucksvoll waren dabei 28 Textilstücke, die bis zu sieben Meter lang waren und von der Decke herabhingen. Das industrielle Setting wurde ergänzt durch skulpturale Sitzmöbel, für deren Herstellung der vom Studio selbst entwickelte Bioschaumstoff in einen dreidimensionalen Rahmen gegossen wurde, und wandhängende Leuchten, deren Metallrahmen mit handgefertigten Biotextilien ausgepolstert wurden. ns

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