Berliner Dreierlei
Zoniertes Apartment in Friedrichshain von Christopher Sitzler
In Berlin-Friedrichshain hat der Architekt Christopher Sitzler einen großen, schlauchartigen Raum neu definiert. Er schuf in dem Apartment drei verschiedene Zonen und berücksichtigte dabei auch die individuellen Vorlieben seines Auftraggebers. Als übergreifende, verbindende Elemente setzte er auf Farben, Materialien und minimalistische Gestaltung.
Ein frisch fertiggestellter Neubau bringt für die Bewohner*innen viele Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung mit sich. Welche Herausforderungen dabei entstehen können, zeigt ein 120 Quadratmeter großes Apartment in Berlin-Friedrichshain. Der Eigentümer beauftragte den ortsansässigen Architekten Christopher Sitzler damit, dem großzügigen Wohnraum eine sinnvolle Gliederung und mehr Aufenthaltsqualität zu verleihen. Denn der L-förmige Grundriss teilt sich in zwei Hauptbereiche. Schlaf-, Ankleide- und Badezimmer sind nebeneinander aufgereiht und bilden eine Einheit. Bei dem zweiten Bereich handelt es sich um einen langen, schlauchartigen Raum, in dem Tätigkeiten wie Wohnen, Arbeiten und Kochen stattfinden sollen. Zwar wird dieser von zwei Öffnungen an beiden Enden mit jeweils einem Balkon flankiert, doch die Belichtungssituation war dennoch nicht ideal.
Essen, Musikhören, Wohnen
Eine Lösung sah Christopher Sitzler in einer geschickten Zonierung des großen Raumes, die den drei Themen Kochen und Essen, Musik-Lounge und Wohnen plus Arbeiten folgt. In einer Nische befindet sich eine monochrome, dunkelblaue Küche mit Eichenakzenten. Der Einbau wird von einem Esstisch in warmen Holztönen und mehreren Eames Plastic Chairs ergänzt. Daran schließt sich eine kleine Lounge mit Hi-Fi-Anlage, DJ-Pult und Schallplatten an, die in einem Regal untergebracht wurden. Es greift die dunkelblaue Farbe sowie das Material Eiche aus der Küche auf. Durch das Verschieben eines Trockenbauelements konnte das Aufbewahrungsmöbel ebenfalls in die Wand integriert werden. Ein weiterer Designklassiker von Charles und Ray Eames, der Lounge Chair & Ottoman (Hersteller: Vitra), ist bereits beim Betreten der Wohnung zu sehen. Er lädt zum Entspannen und Musikhören ein.
Subtiler Durchbruch
Im Wohnbereich ersetzte der Architekt eine weitere Trockenbauwand durch ein beidseitig offenes Eichenregal, das zwei Räumlichkeiten miteinander verbindet und zusätzlich für mehr Tageslicht sorgt – das Fenster des zuvor separierten Arbeitszimmers macht es möglich. Das Heimbüro ist nun schnell zugänglich, aber nicht ständig im Blickfeld. Ein Ledersofa stellt eine weitere Begrenzung zwischen Pflicht und Entspannung dar. Es lädt dazu ein, sich zu setzen und die Tiefe des Raumes auf sich wirken zu lassen.
Aus der ehemals langen, schwer zu bespielenden Fläche sind nun drei Zonen geworden, die den Lebensgewohnheiten der Bewohner*innen entsprechen. Trotz der klaren Aufteilung sind die drei Bereiche durch wiederkehrende Farben und Materialien miteinander verbunden.
FOTOGRAFIE Franz Grünewald Franz Grünewald
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