Black Box im Grünen
Naturnahes Wohnhaus in Mexiko
Dunkle Wände, Natürlichkeit und Licht prägen das Zuhause einer sechsköpfigen Familie im mexikanischen Peña Blanca. Eingebettet in ein Waldgebiet und mit Ausblicken auf die Berge vom Valle de Bravo dient der flache Bau als Ort der Ruhe und Erholung. Pérez Palacios Arquitectos Asociados aus Mexiko-Stadt schufen poetische Schattenspiele an der Fassade und Räume zwischen innen und außen.
„Das Haus sollte mit der Landschaft verschmelzen und überall direkten Kontakt zur Umgebung bieten“, beschreibt Architekt Pablo Pérez Palacios die Wünsche der Bauherren. Unter dem großen Dach vereinten die Architekten eine große Terrasse und drei voneinander unabhängige Volumen, auf die sich Schlafzimmer, Wohnbereiche und Küche verteilen. Halboffene Korridore verbinden die Volumen und dienen als Übergänge zwischen innen und außen. Eine typisch mexikanische Gestaltung, findet der Architekt. Auf 450 Quadratmetern Wohnfläche ist im „Las Golondrinas“ Platz für bis zu sechs Schlafgäste und auf der Terrasse sorgt ein Wasserbecken mit Jacuzzi für Erfrischung.
Außen dunkel und clean
Markant ist die glatte, dunkle Fassade, deren Putz durch ein feines Spiel aus Licht und Schatten belebt wird. Geometrische Aussparungen der leicht nach innen versetzten Fenster vermeiden den direkten Einfall des Sonnenlichts. Wie die Türen aus filigranen Tzalam-Holzstreben durchbrechen sie die massive Wirkung der Außenhaut. Für den dunklen Farbton entschied sich Pérez Palacios, weil er die Architektur vor der natürlichen Umgebung zurücknimmt. „Zudem ist etwas nie ganz schwarz oder weiß – die Farben zeigen je nach Licht viele verschiedene Nuancen“, beschreibt Pérez Palacios.
Innen hell und reduziert
Schlicht und spannungsvoll sind die Innenräume mit wenigen Materialien, geometrischen Formen und natürlichen Farben gestaltet. Reduziert und hochwertig ausgestattet mit einem Sofa von Dupuis, einem massiven Holztisch von Studio 240, dem Boden aus lokalem Marmor und Kunst an den hohen Wänden bietet das Wohnzimmer viel Raum zur Kontemplation. In den Schlafzimmern bilden der warme Holzfußboden und die hellen Wandfarben einen Kontrast zu den dunklen Wohnräumen. Auch hier ermöglichen Türen direkte Zugänge zu Garten und Terrassen.
Kochen mit Gartenblick
Von der Decke bis zu den Schränken und Stühlen dominiert in der von Studio 240 designten Küche das helle Eichenholz. Alle Einbauten und Geräte schließen bündig mit den Wänden ab und lassen keinen Platz für Überflüssiges. Der Boden aus Marmor und die im Zentrum befindliche große Arbeitsfläche aus weißem Quarz verströmen Ruhe und Kühle und kontrastieren mit dem warmen Holz der Oberflächen. Nebenan im Essbereich, der sich zum Garten öffnen lässt, hängt eine markante Leuchte von Almpama über dem Esstisch.
Verbunden mit der Natur
Beim idyllischen Blick in die Umgebung speist hier die Familie mit ihren Gästen und vielleicht auch mit Pablo Pérez Palacios, der die Bewohner seit Jahren kennt. Was ihm besonders am neuen Haus gefällt? „Das Spiel des Lichts, dass sich das Haus trotz seiner Größe kleiner anfühlt und mit seiner Umgebung verschmilzt. Mir gefällt zudem, dass wir die Natur so intakt wie möglich belassen konnten und die Architektur hier nicht der wichtigste Protagonist ist“, so der Architekt. Und tatsächlich: Beim Bau des großen Hauses wurde kein einziger Baum gefällt.
FOTOGRAFIE Rafael Gamo
Rafael Gamo