Ein Strich in der Landschaft
Wohnhaus des brasilianischen Architekten Marcio Kogan
Die größte Aufmerksamkeit beim Entwurf dieses Hauses galt offensichtlich dem Dach. Von Weitem ist es eine helle Linie – ein horizontaler Strich in der offenen Landschaft von Porto Feliz, einer Gemeinde in der Nähe São Paulos in Brasilien. Der einheimische Architekt Marcio Kogan plante mit seinem Studio MK27 das luxuriöse Wohngebäude Casa Plana.
Die eingeschossige Casa Plana befindet sich auf dem höchsten Punkt des siebentausend Quadratmeter großen Grundstückes, das umgeben ist von den leichten Hügeln einer grünbewachsenen Ebene. Der Eingang des Gebäudes liegt im Norden einer Schmalseite des rechteckigen Grundrisses und ist versteckt hinter zwei Ziegelmauern, die das einzig geschwungene in diesem sonst streng orthogonal angelegten Entwurf bilden.
Schmaler, langgestreckter Grundriss
Im Inneren der tausend Quadratmeter großen Residenz verlaufen zwei lange Riegel von Nord nach Süd parallel zueinander, die durch einen schmalen Flur voneinander getrennt sind und die privaten Räume beherbergen. Während der eine Gebäudeteil über fünf Schlafsuiten mit Aussicht auf die umgebene Hügellandschaft verfügt, sind in dem anderen, hinter der geschwungenen Backsteinmauer verborgenen Riegel ein Spielzimmer für Kinder, ein Fitnessraum und nah dem offenen Wohnbereich eine Küche arrangiert.
Ein Wohnzimmer als Terrasse
Der Wohnbereich liegt am äußersten Ende des Flurs. Seine Glasschiebetüren können vollständig geöffnet werden, wodurch er sich in eine Terrasse verwandelt. Stufen führen hinunter zum Pool, der ebenfalls als Rechteck angelegt, die Proportionen des Grundrisses wieder aufnimmt. Die Klarheit der Ordnung im Grundriss setzt sich auch in der Materialwahl in den Innenräumen fort. Hier dominieren Beton und im Kontrast dazu Holzpaneele.
Alles unter einem Dach
Die große Dachplatte tragen kreuzförmige Stahlsäulen, die in einem Gittersystem auf drei Achsen angeordnet sind. Über den zwei Riegeln liegt sie auf tragenden Wänden auf. Die filigranen Stützen und nicht vorhandene Stützbalken erzeugen den Eindruck einer schwebenden Platte. Diese dient als Terrasse, ist begrünt, trägt Sonnenkollektoren und hält Oberlichter. Der ökologische Aspekt ist dabei mitgedacht: Das begrünte Dach bildet den umliegenden Rasen nach und trägt zum Wärmeausgleich innerhalb des Hauses bei.
FOTOGRAFIE Fernando Guerra
Fernando Guerra