Flexibilität und Komplexität
In Madrid entwickelte das Studio Burr wandelbare Wohnräume
											
											
					Das Studio Burr entwickelt wandelbare Wohnräume in Madrid. Mit einem beispielhaften Konzept reagiert das Studio Burr auf die vielfältigen Problemstellungen rund um die Entstehung des privaten Wohnraums. Geschickt bringen die Architekt*innen ihre Lösungsansätze im Aufbau der Grundrisse und in der Wahl der Materialien zum Ausdruck.
Der Bau oder Erwerb des eigenen Wohnhauses ist im Leben der meisten Menschen ein einmaliges Ereignis. Die Investition, oft verbunden mit langfristigen finanziellen Verpflichtungen, ist die umfangreichste, die eine Privatperson in der Regel tätigt. Das bringt allerhand Stressfaktoren mit sich. Insbesondere die Frage: Wie viel Raum brauche beziehungsweise möchte ich eigentlich? Nicht nur zum gegenwärtigen Zeitpunkt, sondern über mehrere Dekaden hinweg. Und wie lassen sich die Wünsche überhaupt finanzieren?
        
											
											
					
Diese Fragen stellten sich auch die Eigentümer*innen einer Wohnung in Madrid. Antworten fanden sie in der Zusammenarbeit mit dem spanischen Architekturbüro Burr. Das von Elena Fuertes, Ramón Martínez, Álvaro Molins und Jorge Sobejano geleitete Studio entwickelte für das Projekt MG08 eine in vielfacher Hinsicht flexible Wohnumgebung, die sowohl einem veränderten Platzbedarf als auch einer Refinanzierung Rechnung trägt.
        
											
											
					
Modifizierung mitgedacht
Die Wohnfläche liegt im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Gebäudes und wurde in zwei separate, fast identische Einheiten aufgeteilt. In der einen Hälfte wohnen die Eigentümer*innen, die andere ist derzeit vermietet. Die beiden Wohnungen sind durch eine Schallschutzwand voneinander getrennt, deren Abriss oder Modifizierung von Anfang an mitgedacht wurde. Damit können einzelne Räume oder die gesamte Fläche nach und nach wieder zusammengeführt werden.
        
											
											
					
Lineare Raumfolge mit Plateaus und Zwischenebenen
Die Grundrisse folgen einer klaren Zonierung. Vom straßenseitigen Eingang her betrachtet, sind Schlafzimmer, Wohnraum sowie Küche mit Essbereich hintereinander angeordnet. Eine vollflächige Verglasung im rückwärtigen Teil öffnet sich zu einem kleinen Hof. Schlafzimmer beider Einheiten liegen erhöht und sind über einige Stufen zu erreichen. Um auf der kompakten Fläche alle Funktionen unterzubringen, arbeiteten die Gestalter*innen mit präzise geplanten Einbauten. Die unbehandelten Oberflächen von Decken und Wänden, insbesondere der Trennwand, verdeutlichen die Idee einer nie abgeschlossenen Baustelle. Kombiniert mit den hölzernen Einbauten und farbigen Fliesen entsteht dennoch eine warme, wohnliche Atmosphäre.
        
											
											
					
Verweis auf vorherige Nutzungen
Das Erdgeschoss beherbergte seit der Errichtung des Gebäudes industrielle und kommerzielle Nutzungen. Auch ein Sportstudio war hier bereits ansässig. Die Architekt*innen, die in ihrer Selbstbeschreibung ausdrücklich auf den experimentellen Ansatz ihrer Praxis verweisen, beziehen sich in vielen Details auf die Vergangenheit des Hauses. Eine gelb gekachelte Wand und eine blaue Leiter, die an ein Schwimmbad erinnern, lockern das von rohen Baumaterialien geprägte Interieur auf. Mit viel Leichtigkeit entsteht durch die farbenfrohen Referenzen fast spielerisch ein starkes Statement für die verschiedenen Transformationsmöglichkeiten und die langlebige Gestaltung von Bestandsgebäuden.
			FOTOGRAFIE José Hevia
			José Hevia
	
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